Die USA haben die Deutsche Bank wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in dreistelliger Millionenhöhe verklagt. Laut Bundesanwalt Preet Bharara soll der deutsche Bankenprimus versucht haben durch Luftbuchungen und Scheinfirmen Geld am US-Fiskus vorbeizuschleusen.
"Das war nicht mehr als ein Hütchenspiel", so Bharara. Der Staatsanwalt fordert 190 Millionen Dollar Entschädigung von der Deutschen Bank sowie ihrer Verbündeten, darunter auch das US-Bankhaus Wells Fargo. Die Deutsche Bank äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Zahlreiche Skandale
Die Deutsche Bank hatte zuletzt immer wieder mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Vor etwa zwei Jahren hatten 500 Fahnder eine Razzia am Frankfurter Firmensitz durchgeführt. Fünf Mitarbeiter der Bank waren vorübergehend in Untersuchungshaft genommen worden. Ermittelt wurde wegen des Verdachts schwerer Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchter Strafvereitelung beim Handel mit Luftverschmutzungsrechten. Auch wegen Verwicklungen in verbotene Preisabsprachen am Devisenmarkt, Manipulationen des für die Finanzmärkte richtungsweisenden Referenz-Zinses Libor und dubiosen Hypothekengeschäften vor der Finanzkrise muss oder musste sich die Bank verantworten. Im Libor-Skandal wird in den nächsten Monaten mit einer Einigung gerechnet. Zumindest kann jedoch der Co-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, in der Libor-Affäre einem Pressebericht zufolge aufatmen. Die Bafin ist laut dem Handelsblatt zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine Belege dafür gebe, dass Vorstände an den Zinsmanipulationen beteiligt waren.
Halten
Die charttechnische Situation der Deutschen-Bank-Aktie hat sich zuletzt aufgehellt. Der Kurs ist über die langfristige Abwärtstrendlinie knapp unter der 26-Euro-Marke ausgebrochen. Vorerst wäre nun Luft bis zur 28 Euro. Investierte Anleger bleiben vorerst dabei. Ein Stopp bei 21,50 Euro sichert nach unten ab.
(mit Material von dpa-AFX)