Die Niederlande haben alle überrascht. Offensichtlich über Nacht holten die Holländer 122 Tonnen Gold aus den USA zurück in die Heimat. Jetzt überlegt offensichtlich das nächste Land, seine Goldreserven nach Hause zu holen: Belgien. Das jedenfalls geht aus verschiedenen Medienberichten hervor. Experten rätseln derweil, wie es mit der deutschen Rückholaktion weitergeht.
Aus verschiedenen Medienberichten geht hervor, dass auch Belgien überlegt, seine Goldreserven ins eigene Land zurückzuholen. Zudem, das haben Sie sicherlich mitbekommen, gibt es auch in Frankreich erste Stimmen, die fordern, das im Ausland gelagerte Gold nach Hause zurückzuholen. Die einzigen, die dabei etwas auf der Strecke bleiben, ist offensichtlich Deutschland. Im vergangenen Jahr hat es die Bundesbank gerade einmal geschafft, fünf Tonnen aus den USA zurückzuholen. „Logistische Probleme“ hat man dafür verantwortlich gemacht. Eine – vorsichtig ausgedrückt – zumindest diskussionswürdige Erklärung. Bedenken Sie: China schafft es pro Jahr weit über 1.000 Tonnen Gold zu importieren. Das Gold nimmt seinen Weg dabei meist über die Schweiz nach China. 1.000 Tonnen im Vergleich zu 5 Tonnen. Da darf sich der geneigte Beobachter fragen: Was hat China, was Deutschland nicht hat, um das Gold zu transportieren?
Was tut die Bundesbank?
Dazu kommt: Dass die Niederlande 122 Tonnen Gold offensichtlich binnen weniger Tage heim geholt haben, dürfte die Aktion der Bundesbank in einem noch schlechteren Licht dastehen lassen. Warum fällt es der Bundesbank dann offensichtlich so schwer, das Gold aus New York zurückzuholen? Diese Frage wurde bislang nicht beantwortet. Ach doch. Eine Antwort sollte man dabei nicht unterschlagen: Man ist nach wie vor der Meinung, dass das Gold bei den ausländischen Verbündeten gut aufgehoben ist.
Eine andere Frage: Wieso beginnen plötzlich Staaten rund um den Globus damit, ihr Gold nach Hause zu holen. Über Jahrzehnte krähte praktisch kein Hahn danach. Und jetzt, obwohl der Goldschatz in den vergangenen Monaten deutlich an Wert verloren hat, wollen zahlreiche Länder ihr Gold zurückholen. Es gibt unzählige Theorien: Einige mutmaßen, die Staaten könnten in größerem Umfang damit beginnen, Gold zu verleihen. Andere glauben, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass unser Fiat-Geldsystem ausgedient hat und wir bald zu einem Goldstandard zurückkehren werden. Und noch andere glauben, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass man den offiziellen Goldbeständen der USA misstraut. So oder so: Die Rückholaktionen sind etwas, das man im Auge behalten muss.
Sehen Sie zu diesem Thema auch die Sendung "Bußlers Goldgrube" heute ab 15 Uhr live im Deutschen Anlegerfernsehen oder unter www.daf.fm.