Die Aktie der größten Kupferhütte Europas, Aurubis, hat am Donnerstag herbe Verluste einstecken müssen. Mit einem Minus von 5,3 Prozent auf 43,35 Euro war das Papier noch vor Kuka und Bilfinger der größte Verlierer im MDAX. Belastet hat unter anderem eine Abstufung durch die Analysten der Baader Bank. Analyst Christian Obst hat seine Kaufempfehlung für den Titel gestrichen und das Papier auf „Hold“ abgestuft. Aurubis bleibe ein interessanter europäischer Metallproduzent, allerdings seien die positiven Nachrichten bereits bekannt und er rechne mit einigen Schwierigkeiten für den Gesamtmarkt, schrieb Obst in einer Studie. Daher sollten Anleger mit Blick auf den MDAX-Konzern in den kommenden Monaten vorsichtiger agieren. Das Kursziel senkte der Analyst um 5 auf 50 Euro. Bereits in der vergangenen Woche hatte die US-Bank Goldman Sachs ihre Kaufempfehlung für Aurubis einkassiert. Die Goldman-Analysten rechnen mit sinkenden Kupferpreisen, auch wenn dies in späteren Jahren durch den schwächeren Euro zum Dollar mehr als ausgeglichen werden dürfte. Auch der Schmelz- und Raffinierlohn (TC/RC) - das sind Zahlungen der Minen an die Hütten, um Kupferkonzentrat zu Kathoden zu verarbeiten - dürfte schrittweise sinken. Wegen wirtschaftlicher Unsicherheiten in Europa dürfte zudem die Nachfrage nach europäischen Kupferprodukten verhalten sein.
Warburg weiter optimistisch
Mit Blick auf die Zahlen zum vierten Quartal empfiehlt hingegen das Analysehaus Warburg Research die Aurubis-Aktie weiterhin zum Kauf. Die Kupferhütte dürfte ihr operatives Vorsteuerergebnis auf rund 51 Millionen Euro gesteigert haben, nach minus 19 Millionen Euro im Vorjahr, erläuterte Analyst Eggert Kuls in einer Studie. Das erwartete Umsatzplus bezifferte der Experte auf 5,8 Prozent.
Korrektur nach großer Aufholjagd
Auch wenn der jüngste Kursverlust durchaus heftig ausfiel, ist eine Korrektur nach dem zuletzt starken Anstieg keineswegs ungewöhnlich. Hält das positive Marktumfeld an, ist DER AKTIONÄR der Ansicht, dass die Aufholbewegung bei Aurubis durchaus noch ein paar Euro weitergehen könnte. Zur Absicherung sollte man aber in jedem Fall den Stopp auf 37,00 Euro nachziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)