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02.12.2014 Markus Bußler

ABN-Amro: Gold fällt auf 750 Dollar

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Na also. Wer hätte es gedacht, die nächste Bank äußert sich extrem skeptisch zum Goldpreis. Diesmal ist es die ABN-Amro, die den Goldpreis schlecht redet. Im kommenden Jahr könnte der Goldpreis den Experten zufolge auf 900 Dollar fallen. Und ein Jahr später, also 2016, sollen dann 750 Dollar in den Blick der Anleger rücken. Auch die Citigroup äußert sich nicht gerade überschwänglich.

Die ABN-Amro begründet den Niedergang des Goldpreises vor allem mit einem stärkeren Dollar und dem Anstieg der Zinsen. Bis zum Ende des Jahres dürfte Gold nach Ansicht der Experten bis auf 1.100 Dollar fallen. Und wie gesagt: Der Abwärtstrend soll sich im kommenden Jahr fortsetzen. Eine ähnliche Meinung vertritt übrigens Barnabas Gan, ein Volkswirt der Oversea-Chinese Banking Corp. Er sieht Gold im kommenden Jahr bis auf 1.000 Dollar fallen. Warum ist das interessant? Weil Ban nach Angaben von Bloomberg der Edelmetall-Analyst mit der zweithöchsten Trefferquote ist.

Citigroup: Vieles eingepreist


Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Analysten der Citigroup. Sie sind nicht ganz so pessimistisch. Sie sehen den Goldpreis im kommenden Jahr bei 1.220 Dollar. Der Silberpreis wird ihrer Meinung nach bei rund 16,50 Dollar pendeln. Eine Schwäche beim Goldpreis sei zwar durchaus möglich – allerdings sei das Abwärtspotenzial begrenzt. Viele der negativen Faktoren seien bereits eingepreist. Und die Goldnachfrage in China und Indien werde wieder steigen.


Überraschen sollten Sie solche Aussagen nicht. Analysten agieren in der Regel prozyklisch. Die meisten werden sich hüten, eine Trendwende auszurufen, weil die Gefahr besteht, komplett daneben zu liegen. Deshalb werden Kursziele auch so häufig im Jahresverlauf angepasst. Und was die Treffergenauigkeit von Analysten bei Gold und Silber betrifft: Schauen Sie sich doch die drei Beispiele an: 1.220, 1.000 oder 900 Dollar. Die Streuung ist gewaltig. Vielleicht hat einer recht, vielleicht liegen alle daneben. Ich bleibe dabei: Die derzeit extrem schlechte Stimmung, die sich an diesen Beispielen wieder einmal treffend widerspiegelt gepaart mit der Tatsache, dass die meisten Marktteilnehmer nur noch den Goldpreis belastende Faktoren sehen, kann ein Nährboden für eine lang anhaltende Gegenbewegung sein. Ich persönlich sehe keine Parität von Dollar und Euro, ich sehe keine wirkliche Zinswende in den USA oder in Europa und ich sehe keine Chance, die Staatsverschuldung auf ein vernünftiges Maß zurückzuführen. Von daher glaube ich, dass der Boden näher ist, als manch einer vermutet – auch wenn es heute nach den starken Gewinnen von gestern zu einer Korrektur kommt.

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