Das Bankhaus Lampe bleibt nach Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal 2014 am 6. November bei seiner Verkaufsempfehlung für die Commerzbank. Immerhin erhöhte Neil Smith das Kursziel von 11,00 auf 11,50 Euro.
Pro: Privatkundensegment wächst
Laut Smith lag der Vorsteuergewinn der Commerzbank im Q3 über dem Konsens, was insbesondere an den "sonstigen" Positionen lag. Positiv wertete er es, dass die Erträge im Privatkundensegment um fünf Prozent auf 870 Millionen Euro oder 35 Prozent der Gesamterträge gesteigert werden konnten.
Kontra: Russlandgeschäft
Relativ schwach sei hingegen die Kernkapitalquote (CET1-Kapital) von 9,6 Prozent (Branchendurchschnitt 11,0 Prozent). Negativ sei ferner das hohe Engagement in Russland mit circa 20 Prozent des CET1-Kapitals. Die Krise in Osteuropa könnte sich auf die Aktivitäten der Commerzbank auswirken, die in dieser Region zehn Prozent der Erträge erwirtschaftet.
Bei Erreichen des Kursziels würde die Bank mit einem Abschlag auf den Sektor von etwa 55 Prozent gehandelt, so Smith. Dies halte er angesichts der unterdurchschnittlichen ROE-Aussichten, des Engagements in Schiffsfinanzierung und Gewerbeimmobilien, des staatlichen Ausfallrisikos in gewissen Ländern und des Engagements in Russland für angemessen.
Upside-Potenzial begrenzt
Die Commerzbank hat zweifelsohne noch viele Aufgaben zu bewältigen (z. B. Digitalisierung, Abbau der Non-Core-Assets). Das Niedrigzinsumfeld ist dabei nicht gerade förderlich. Es gibt aber auch positive Zeichen, wie die steigenden Erträge im Privatkundengeschäft. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem fairen Wert von 14 Euro, der Stoppkurs sollte bei 9,80 Euro gesetzt werden.