In dieser Woche hat bereits E.on die Eckdaten für das abgelaufene Quartal vorgelegt. Am Donnerstag legte nun der Konkurrent RWE nach. Aus charttechnischer Sicht steht der DAX-Titel auf der Kippe.
Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern steckt weiter in der Krise. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sackte das betriebliche Ergebnis von RWE um fast 31 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ab. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ging um 22 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Das für die Dividendenberechnung wichtige nachhaltige Nettoergebnis brach um 60 Prozent auf 763 Millionen Euro ein – Analysten rechneten im Vorfeld nur mit einem Rückgang auf 783 Millionen Euro.
Belastet hat RWE vor allem der Boom der erneuerbaren Energien. Hierdurch standen die Preise im Stromgroßhandel unter Druck. Auch der milde Winter im vergangenen Jahr wirkte sich negativ auf das Ergebnis aus. Nicht unter den Tisch fallen lassen sollten Anleger auch die Tatsache, dass im vergangenen Jahr RWE eine Kompensationszahlung des russischen Gasriesen Gazprom über eine Milliarden Euro erhalten hat.
Prognose bestätigt
Für das laufende Jahr bestätigte der Konzern jedoch die Prognose. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) soll demnach von 8,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 6,4 bis 6,8 Milliarden Euro sinken. Das betriebliche Ergebnis soll zwischen 3,9 und 4,3 Milliarden Euro betragen, nach 5,9 Milliarden 2013. Beim nachhaltigen Nettoergebnis liegt die Prognose-Bandbreite bei 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro (2013: 2,3 Milliarden Euro).
Finger weg
Nach einer Gegenbewegung in den vergangenen Tagen notierte die RWE-Aktie zuletzt wieder schwächer. Rutscht die Aktie nachhaltig unter die 27-Euro-Marke, drohen weitere Verluste. Für Verstimmung dürfte auch die Befürchtung sorgen, dass nach dem niedrigen Nettoergebnis die Dividende gekürzt werden könnte. Bei RWE drängt sich daher derzeit kein Investment auf!
(mit Material von dpa-AFX)