Das Verlangsamen der Weltkonjunktur trifft den Industriegase-Hersteller Linde. Aufgrund der eingetrübten Prognosen für die Weltwirtschaft hat der Linde-Vorstand eine außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen und seine Wachstumsziele angepasst. Der Angriff auf neue Höchststände ist damit vorerst abgeblasen.
"Ziele nicht erreichbar"
Linde hat im abgelaufenen dritten Quartal außerplanmäßig 229 Millionen Euro abgeschrieben, was wiederum das Ergebnis belastet. Unter Berücksichtigung dieser Abschreibungen wird der Konzern "den für das Geschäftsjahr 2014 angestrebten Wert von rund 10 Prozent für die Rendite auf das eingesetzte Kapital (berichteter ROCE) nicht mehr erreichen können", heißt es in der heutigen Pressemitteilung. Beim operativen Konzernergebnis erwartet das Unternehmen nun, bereinigt um Währungskurseffekte, einen Wert auf dem Niveau des Vorjahres. Bisher hatte Linde mit einer moderaten Steigerung gerechnet.
Zudem wurden die Mittelfristziele angepasst: Linde rechnet im Jahr 2017 mit einem operativen Konzernergebnis von 4,5 Milliarden bis 4,7 Milliarden Euro und einem berichteten ROCE von 11 Prozent bis 12 Prozent. Ursprünglich hatte sich Linde für das Jahr 2016 ein operatives Konzernergebnis von mindestens fünf Milliarden Euro - auf der Basis der aktuellen Wechselkursverhältnisse entspricht dies einem operativen Konzernergebnis von rund 4,6 Milliarden Euro - und einen berichteten ROCE von rund 13 Prozent zum Ziel gesetzt.
Ausbruch vertagt
Die Meldung sollte ausreichen, den jüngsten Aufwärtstrend zu stoppen und damit den geplanten Ausbruch über das Allzeithoch bei 158,45 Euro zu verhindern. Vielmehr droht jetzt ein Rücksetzer auf die Marke von 150 Euro und - sollte dieses Niveau nicht halten - später auf 140 Euro. Investierte Anleger nehmen Gewinne mit oder sichern ihre Langfristpositionen mit einem Short-Produkt ab.