Wie erwartet: Mehr als fünf Jahre nach dem Ende der Rezession in den USA beendet die US-Notenbank (Fed) ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur. Den Leitzins hält die Fed dagegen weiter an der Nulllinie.
Die monatlichen Käufe von zuletzt 15 Milliarden Dollar würden zum Monatsende eingestellt, teilte die US-Notenbank am Abend mit. Damit schließt die Fed ihre im Dezember 2013 begonnene Rückführung der Anleihekäufe ab. Gestartet war die mittlerweile dritte Kaufrunde von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren im Herbst 2012. Insgesamt hat die Fed laut Berechnungen der Commerzbank mit ihrem dritten Anleihekaufprogramm Papiere für mehr als 1.700 Milliarden Dollar erworben. Die Bilanzsumme der US-Notenbank wurde durch die drei Kaufprogramme auf 4.500 Milliarden Dollar aufgeblasen. Dies entspricht 26 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Seit 2007 hat sich so die Notenbankbilanz verfünffacht.
Ihren Leitzins hält die US-Notenbank unterdessen weiter in einer Spanne von null und 0,25 Prozent. Auch die Formulierung bleibt, den Zins noch für "beträchtliche Zeit" dort zu halten. Seit mittlerweile sechs Jahren liegt die "Fed Funds Rate" auf diesem Rekordtief. Analysten erwarten die erste Zinsanhebung seit Sommer 2006 nach der Finanzkrise erst frühestens im ersten Halbjahr 2015. Das komplette Fed-Statement gibt es hier.
Die Märkte reagieren eher verhalten. Der Dow-Jones-Index schloss 0,18 Prozent leichter bei 16 974,31 Punkten. Im frühen Handel war der weltweit bekannteste Aktienindex bis auf 17.065 Punkte gestiegen, den höchsten Stand seit knapp einem Monat. Die geldpolitischen Beschlüsse der Fed hatten den Index dann auf den tiefsten Stand des Tages gedrückt, im späten Handel erholte er sich dann aber wieder und erreichte das Niveau von vor der Veröffentlichung durch die US-Notenbank.
Erste Reaktionen von US-amerikanischen Volkswirten gibt es hier.
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(Mit Material von dpa-AFX)