Zwar haben viele Anleger Visa oft nicht auf dem Schirm, aber trotz des eher simplen Geschäftsmodells ist die Aktie ein Dauerläufer an der Börse. Daran dürfte sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten könnte vielmehr für Rückenwind sorgen.
Die Ende Oktober von Visa gelieferten Quartalszahlen waren ganz nach dem Geschmack der Anleger. Der Nettogewinn legte im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar zu und übertraf damit die Analystenerwartungen von 5,16 Milliarden Dollar. Die Erlöse lagen im letzten Quartal bei 9,6 Milliarden Dollar, zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Fokus bei dem Kreditkartenanbieter mit eigenem Abwicklungssystem steht natürlich auch das abgewickelte Zahlungsvolumen. Dieses konnte um acht Prozent gesteigert werden und übertraf damit die Erwartungen von 6,8 Prozent.
Mit der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten wird eine große Deregulierungsoffensive erwartet, gerade in der Finanzbranche. Zudem könnten die Menschen durch eine Verlängerung von Steuersenkungen oder noch tiefere Abgaben als bisher mehr Geld in der Tasche haben. Der Konsum der Amerikaner sollte sich damit mittelfristig erhöhen, was auch zu mehr Geschäft für Visa führen dürfte.
Im Analystenkonsens für die kommenden Jahre ist diese Entwicklung möglicherweise noch nicht vollständig abgebildet. Doch unabhängig davon ist die prognostizierte Entwicklung erfreulich: Im mit den letzten Quartalszahlen zu Ende gegangenen Fiskaljahr 2024 wurden Erlöse von 35,9 Milliarden Dollar erzielt. Für 2025 werden 39,54 Milliarden Dollar und für 2026 43,4 Milliarden Dollar erwartet.
Die höheren Erlöse sollen sich auch in steigenden Gewinnen widerspiegeln: Nach zuletzt 20,4 Milliarden Dollar werden im Fiskaljahr 2025 22,0 Milliarden Dollar und 2026 24,3 Milliarden Dollar prognostiziert.
Die Bewertung mit einem KGV von 28 für 2025 erscheint auf den ersten Blick stattlich. Doch günstig war die Aktie schon lange nicht mehr – der Kursentwicklung hat das jedoch keinen Abbruch getan. Langfristig orientierte Anleger sind hier genau richtig. Die laufende Empfehlung ist nach wie vor ein Kauf.