DER AKTIONÄR hatte die UniCredit Ende letzten Jahres als Turnaround-Kandidat im europäischen Bankensektor vorgestellt. Damals hatte CEO Pierre Mustier nach einem Sparprogramm das nächste angekündigt. Der Gewinn ging 2019 um knapp 18 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück, was auch Sondereffekten durch den Umbau geschuldet war. Die Erwartungen der Analysten wurden damit aber übertroffen. Die Aktie legt deutlich zu.
Die Einnahmen der Bank sanken im Gesamtjahr nur um 0,7 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro, trotz der Umbaumaßnahmen. Dazu zieht die Bank sich aus bestimmten Geschäftsfeldern zurück oder verkauft Beteiligungen. Zudem werden tausende Stellen abgebaut. Im vierten Quartal wurde eine Milliarde Euro auf Kredite abgeschrieben, womit die UniCredit die Bilanz weiter aufräumt. Zudem schlug die Reduzierung der Beteiligung an der türkischen Yapi Kredi mit 1,2 Milliarden Euro zu Buche.
Satte Dividende erwartet
Bereinigt um die Sondereffekte wäre der Gewinn um mehr als die Hälfte auf 4,7 Milliarden Euro gestiegen. Für das laufende Jahr peilt die Bank einen bereinigten Gewinn von 4,3 Milliarden Euro an. Für Aktionäre wird eine Dividende von 63 Cent vorgeschlagen, was einer Rendite von aktuell 4,6 Prozent entspricht.
Unterbewertete Aktie
Die Bewertung für das laufende Jahr liegt mit einem erwarteten KGV von 7 deutlich unter dem Schnitt der Peers von 9. Die Analysten sind wohl auch deshalb sehr bullish: Von 29 Experten empfehlen laut Bloomberg 25 den Kauf. Vier würden dabeibleiben. Zum Verkauf rät kein Experte. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 15,48 Euro und damit mehr als 15 Prozent über dem aktuellen Niveau.
DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls positiv eingestellt gegenüber der UniCredit-Aktie. Das Kursziel liegt bei 20,00 Euro, der Stopp sollte bei 9,00 Euro gesetzt werden. Anleger können noch zugreifen, die Aktie sollte ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen.
Mit Material von dpa-AFX