Letzte Woche wurden Spekulationen bekannt, dass der Chef der Mailänder Großbank UniCredit als Kandidat für den CEO-Posten bei der HSBC gehandelt würde. Kein Wunder, denn Jean Pierre Mustier hat bei der UniCredit knallhart saniert und die britische HSBC steht genau vor so einer Rosskur. Doch anscheinend zieht es Musiter nicht ins regnerische London. Die Aktie fällt indes weiter.
Insider hatten es über das Wochenende bereits verlauten lassen: Mustier bleibt in Mailand. Das hat die UniCredit heute morgen auch in einer kurzen Mitteilung bestätigt. Er wolle sich wie der gesamte Vorstand auf den weiteren Umbau fokussieren. Erst um den Jahreswechsel würde ein neues Sparprogramm aufgelegt, das die Bank fit für die Zukunft machen soll.
Angst steigt
Normalerweise müsste die Aktie nach so einer Meldung steigen. Tut sie heute aber nicht. Denn die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus greift um sich. Inwieweit Europa und die dortigen Firmen betroffen sind, lässt sich noch nicht abschätzen. Banken könnten durch faule Kredite betroffen sein.
Coronavirus erreicht Europa
Doch speziell die italienischen Bankaktien fallen heute noch aus einem anderen Grund: Am Wochenende wurde bekannt, dass es in Italien etliche mit dem Coronavirus Infizierte gibt. Laut Medienberichten sollen 50.000 Einwohner in Norditalien unter Quarantäne sein. In China scheint die Viruserkrankung immer noch nicht unter Kontrolle, die Produktion steht an vielen Orten still, Menschen kommen nicht zur Arbeit.
Mittlerweile hat die Aktie alle Gewinne seit Jahreswechsel wieder abgegeben. Der Verlust nach der Meldung, Mustier könnte zur HSBC gehen, konnte wegen der allgemeinen Unsicherheit nicht aufgeholt werden. Fundamental bleibt es dabei, dass die UniCredit eine gute Turnaround-Story ist.
Aktuell überlagert jedoch der Gesamtmarkt die Entwicklung bei der Bank. Die nächsten Widerstände liegen um 12,50 und 12,30 Euro. Der Stopp des AKTIONÄR liegt bei 9,00 Euro. Anleger bleiben vorerst investiert.