Zuletzt ist es ruhig geworden um die mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische UniCredit. Es gab nur wenige Neuigkeiten, aber die Wahrscheinlichkeit bleibt hoch, dass UniCredit in absehbarer Zeit ein offizielles Übernahmeangebot vorlegt.
Auch die Analysten der Mediobanca sind davon überzeugt. Sobald die Italiener die Erlaubnis von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten, ihren bestehenden Anteil an der Commerzbank zu erhöhen, dürfte die Übernahme an Dynamik gewinnen. Der Experte Andrea Filtri sieht eine mögliche Genehmigung als „Katalysator für das Geschäft“. Eine Kombination sei „sowohl finanziell als auch strategisch sinnvoll“, so Filtri in einer aktuellen Analyse.
UniCredit hat mittlerweile einen Anteil von rund 21 Prozent an der Commerzbank aufgebaut, teilweise durch den Einsatz von Derivaten. CEO Andrea Orcel hatte öffentlich angekündigt, dass er eine Übernahme prüft. Um weitere Anteile zu erwerben, ist jedoch die Genehmigung der EZB erforderlich. Diese wurde bereits beantragt. Sollte sie erteilt werden, könnte UniCredit auf bis zu 29,9 Prozent aufstocken. Dies würde dann ein öffentliches Pflichtangebot nach sich ziehen.
Gegen eine feindliche Übernahme haben sich jedoch nicht nur die Commerzbank, sondern auch die Bundesregierung ausgesprochen. Der Antrag von UniCredit liegt derzeit bei der Finanzaufsicht BaFin, wo geprüft wird, ob die Unterlagen vollständig sind. Sobald dies abgeschlossen ist, hat die EZB 60 Tage Zeit, eine Entscheidung zu treffen.
Mehrere hochrangige Zentralbanker und Aufsichtsmitarbeiter haben gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg jedoch bereits angedeutet, dass eine Übernahme wahrscheinlich grünes Licht von regulatorischer Seite erhalten würde.
Der Prozess wird sich dennoch eine Weile hinziehen. Übernächste Woche, am 5. November, legt die Commerzbank zunächst ihre Quartalszahlen vor und wird dabei erneut versuchen, die Anleger von ihrer Eigenständigkeit zu überzeugen.
Die Aktie bleibt ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.