In die Reihe der Konzerne, die sich wegen des Ukraine-Krieges aus Russland zurückziehen, reiht sich nun auch der Münchner Versicherer Allianz ein. Er zeichnet kein neues Versicherungsgeschäft in Russland mehr und baut sein Engagement in dem Land "entschlossen" und "geordnet" ab. Auf den Kurs haben andere Dinge Einfluss.
Wie eine Sprecherin der Allianz gegenüber Dow Jones Newswires mitteilte, tätigt der Konzern auch keine neuen Investitionen in Russland oder Weißrussland im Namen ihrer Versicherungsnehmer. Die Geschäfte in Russland und der Ukraine sind aber zu vernachlässigen – sie machten weniger als 0,2 Prozent des Konzernumsatzes und des Betriebsergebnisses im Jahr 2021 aus.
Das Gesamtengagement der Allianz in Russland und der Ukraine beläuft sich auf etwa 0,3 Prozent des Anlageportfolios der Gruppe von 808,5 Milliarden Euro, so das Unternehmen. Die Allianz hat ihr bestehendes Portfolio in Russland und Weißrussland vor der Invasion eingefroren und wird in beiden Ländern auch in Zukunft nicht investieren, sagte die Sprecherin.
Entscheidend für den weiteren Kursverlauf sind vielmehr die konjunkturelle Entwicklung in Europa sowie die Zinsentwicklung dies- und jenseits des Atlantiks. Die Renditen deutscher und amerikanischer Staatsanleihen sind jüngst wieder deutlich gestiegen. Davon profitiert die Allianz.
Die Auswirkungen eines Rückzugs aus Russland sind für die Allianz marginal. An der positiven Einschätzung zur Aktie ändert sich deshalb nichts.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.