Die Commerzbank kann zum Jahresende auf eine erfolgreich verlaufende Sanierung zurückblicken. Im kommenden Jahr wird es nun überraschend zu einem Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates kommen, denn der bisherige Chef Helmut Gottschalk hat an diesem Wochenende seinen vorzeitigen Rückzug verkündet. Bemerkenswert ist vor allem, wer sein Nachfolger werden soll.
Der 71-jährige Gottschalk habe sich aufgrund seines Lebensalters entschieden, nach der nächsten Hauptversammlung nicht mehr für eine neue Amtszeit als Mitglied des Aufsichtsrats und Chefkontrolleur zur Verfügung zu stehen, teilte die Commerzbank mit. Das habe er am Samstag den Vertretern der Anteilseigner im Präsidial- und Nominierungsausschuss mitgeteilt. Ein Wunschkandidat für seine Nachfolge steht bereits fest.
Jens Weidmann soll in den Aufsichtsrat
Gottschalk habe bereits frühzeitig einen Nachfolgeprozess eingeleitet und in Abstimmung mit dem Bundesfinanzministerium den ehemaligen Bundesbank-Präsident Jens Weidmann als neuen Aufsichtsrat vorgeschlagen. Er freue sich, mit Weidmann „eine im Finanzwesen hochangesehene Persönlichkeit für die Kandidatur zur Wahl in den Aufsichtsrat“ gewonnen zu haben, erklärte Gottschalk. Sollte Weidmann in das Kontrollgremium gewählt werden, stehe er „auch für den Aufsichtsratsvorsitz zur Verfügung“.
Weidmann war 2021 überraschend als Bundesbank-Chef zurückgetreten, da er die EZB-Politik der niedrigen Zinsen scheinbar nicht mehr mittragen wollte. Insbesondere in der Politik wurde die Nachricht von Weidmanns Kandidatur positiv aufgenommen. Inwiefern der ehemalige Notenbanker seine Expertise auch in der Privatwirtschaft einbringen könnte, muss sich noch zeigen. Allerdings wäre es ein Erfolg für die Commerzbank, wenn man eine so angesehene Persönlichkeit für diese Führungsposition gewinnen könnte.
Die nächste Hauptversammlung der Commerzbank ist im kommenden Mai. Es ist gut, dass es anders als in der Vergangenheit nun zu einem geordneten Übergang an der Spitze kommen könnte.
Die Commerzbank hat im laufenden Jahr einen guten Teil der Sanierung geschafft. Dennoch hat die Aktie nach Ansicht des AKTIONÄR weiterhin Potenzial. Spekulativ orientierte Anleger können noch einsteigen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG