"Die hervorragende Geschäftsentwicklung von Munich Re hat sich im dritten Quartal nahtlos fortgesetzt. Anders als im vergangenen Jahr profitierten wir dabei auch von einer relativ milden Hurrikan-Saison im Nordatlantik", so Munich-Re-Finanzvorstand Christoph Jurecka. In der Tat waren die Zahlen des weltgrößten Rückversicherers einmal mehr sehr stark.
Vor allem die glimpfliche Hurrikan-Saison hat dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re im Sommer einen leichten Gewinnanstieg beschert. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Gewinn von knapp 1,2 Milliarden Euro und damit rund sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nach den ersten neun Monaten hat die Munich Re damit rund 3,6 Milliarden Euro verdient. Bereits bei der überraschenden Veröffentlichung erster Eckdaten Ende Oktober hatte der Vorstand seine Gewinnprognose für das laufende Jahr deshalb auf rund 4,5 Milliarden Euro angehoben.
Im dritten Quartal musste die Munich Re trotz der schweren Zerstörungen durch den Waldbrand auf der Hawaii-Insel Maui nur gut ein Drittel so viel für Großschäden ausgeben wie im Vorjahreszeitraum. Damals hatte Hurrikan "Ian" teuer zu Buche geschlagen und die Großschäden in der Rückversicherungssparte auf 2,1 Milliarden Euro nach oben getrieben. Diesmal kosteten Großschäden die Munich Re lediglich 770 Millionen Euro, davon rund 200 Millionen infolge des Waldbrands auf Maui. Dass der Gewinn nicht stärker stieg, lag an der Erstversicherungstochter Ergo und dem Rückversicherungssegment Leben/Gesundheit, die nach positiven Sondereffekten im Vorjahr diesmal weniger abwarfen.
Analyst Philip Kett vom Analysehaus Jefferies war von den Ergebnissen "positiv überrascht". Der Gewinnanstieg sei von hoher Qualität, da er unter anderem durch starke technische Gewinne in der Lebensrückversicherung sowie geringere Katastrophenbelastungen in der Schadenrückversicherung erzielt wurde.
Die Munich Re konnte dadurch den Fehltritt bei der Kapitalanlagerendite ausgleichen, bei der die Gesellschaft mit 1,4 Prozent weit hinter dem Konsens von 2,2 Prozent zurückblieb. Dennoch sei auch das nicht beunruhigend, da das Management proaktiv Veräußerungsverluste bei Vermögenswerten realisierte, um künftige Kapitalerträge zu stärken (auf Kosten der Gewinne des dritten Quartals).
Die einzige Enttäuschung sei die Solvenzquote von 271 Prozent gewesen, die die Erwartungen um sechs Prozentpunkte verfehlte.
Der Quartalsbericht offenbarte in den Augen des AKTIONÄR keine großen Überraschungen, entsprechend könnte sich die Konsolidierung noch etwas fortsetzen. Im Bereich von 360 Euro sollte man spätestens (erneut) zugreifen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
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