Der Rückversicherer Munich Re rechnet wegen des Digitalisierungsschubs in der Corona-Pandemie mit einer stärkeren Nachfrage im Geschäft mit Cyber-Versicherungen. Die jüngste Entwicklung und ein höheres Risikobewusstsein der Unternehmen könnten dem Markt einen weiteren Impuls verleihen, teilte der Konzern am Montag in München mit. Die Aktie profitiert.
Der Markt für die Absicherung gegen Cyber-Attacken und andere Risiken für digitale Daten könnte das bisher angenommene Wachstum auf etwa 20 Milliarden US-Dollar (rund 17 Milliarden Euro) im Jahr 2025 noch übertreffen, so Munich Re in einer Pressemitteilung. Im laufenden Jahr kommt die Branche in diesem Geschäft laut Munich Re auf Prämieneinnahmen von gut sieben Milliarden Dollar. Nicht umsonst betrachtet der Konzern dieses Geschäft als eines seiner wichtigsten strategischen Wachstumsfelder.
In der Schaden- und Unfall-Rückversicherung rechnet das Management weiter mit steigenden Preise im kommenden Jahr. Vor allem in Europa belasteten die verschärften Niedrigzinsen die Gewinne der Rückversicherer. "Die Zinsen werden auf absehbare Zeit niedrig bleiben", sagte Vorstandsmitglied Doris Höpke. Gerade für langfristige Risiken etwa im Haftpflichtgeschäft dürfte Rückversicherungsschutz deshalb teurer werden. Die Branche könne sich nicht auf Zinserträge oder gar das Ausbleiben von Schäden verlassen, wenn sie große Risiken übernehmen wolle, sagte Höpke.
Die Corona-Pandemie wird der Munich Re einerseits in diesem Jahr stark zusetzen, andererseits werden sich dadurch die Preise wieder normalisieren beziehungsweise neue Wachstumsfelder eröffnen. Auf lange Sicht bleibt der Dividendenaristokrat ein Basisinvestment im DAX.
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