Die Deutsche Bank und die Commerzbank sind zuletzt wieder deutlich zurückgekommen. Beide Titel sackten am vergangenen Donnerstag deutlich ab und generierten dabei beide ein Verkaufssignal. Doch vielleicht sieht es im kommenden Jahr besser aus für die Bankaktien?
Beinharter Wettbewerb und Negativzinsen
Wesentlich für die Gewinne der Banken ist die Zinspolitik der Notenbanken. Doch da sieht es düster aus. Nachdem die EZB zuletzt ihre Politik nochmals expansiver ausgestaltete, rechnet der Großteil der Experten damit, dass die Negativzinsen auf Jahre zementiert sind. Für Deutsche Bank und Commerzbank sind das schlechte Nachrichten, denn beide sind stark im Geschäft mit Privat- und Geschäftskunden engagiert, beziehungsweise wollen sich noch mehr auf den deutschen Heimatmarkt fokussieren. Doch hier tummeln sich immer mehr ausländische Banken, was den Wettbewerb weiter erhöht und die Margen sinken lässt. Zahlen der Commerzbank zeigen das ganze Dilemma: Wenn der Leitzins um ein Prozent steigen würde, dann rechnen die Frankfurter mit bis zu einer Milliarde Euro mehr beim Zinsüberschuss innerhalb von vier Jahren.
Gibt es eine EInigung im Handelskonflikt?
Ebenfalls wichtig ist der wirtschaftliche Ausblick. Bleibt die Arbeitslosigkeit niedrig und nehmen Firmen mehr Kredite auf, weil sie mehr investieren wollen? Für Deutschland und Europa ergibt sich hier ein gemischtes Bild: Nachdem Deutschland eine Rezession knapp vermieden hat, sollte es bei uns und in Europa nach dem Konsens der Schätzungen moderat aufwärtsgehen. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China, so er denn nicht gelöst wird, hängt dagegen wie ein Damokleschwert über den Märkten und sorgt weiter für große Unsicherheit.
Auch im kommenden Jahr bleibt das Umfeld schwierig. Die Deutsche Bank könnte beim Umbau positiv überraschen, ist jedoch auf ein moderates Marktumfeld angewiesen. Ähnlich sieht es bei der Commerzbank aus, die im Rahmen des aktuellen Umbauprogramms die Erwartungen deutlich nach unten geschraubt hat.
Die Risiken bleiben bei beiden Aktien jedoch hoch. Im Vergleich zur europäischen Konkurrenz ist die Rentabilität weiter sehr schwach und die Kosten viel zu hoch. Somit wird weiter Geld verbrannt. DER AKTIONÄR rät deshalb Langfristinvestoren von den Aktien ab.