Die Commerzbank legt an diesem Mittwoch die Ergebnisse zum dritten Quartal vor. Außerdem will sie detailliert über ihre Strategie für die kommenden Jahre informieren. Die Kursentwicklung der letzten Wochen spricht dafür, dass das Kreditinstitut die Erwartungen des Marktes übertreffen und die Aktie endlich aus ihrer Seitwärtsrange ausbrechen könnte.
Für das abgelaufene Geschäftsquartal erwarten die Analysten im Schnitt einen Zinsüberschuss von knapp 2,1 Milliarden Euro, was einer Verbesserung um 28 Prozent entspräche. Die Rückstellungen für gefährdete Kredite dürften zwar bei 171 Millionen Euro liegen, unter dem Strich sollte aber ein Plus von 611 Millionen Euro stehen. Im Vorjahr hatte die Commerzbank ein Minus von 195 Millionen Euro erlitten.
Des Weiteren erwarten die Analysten, dass die Commerzbank ihre Ziele für 2023 locker erreicht. Die Konsensprognose liegt bei einem Zinsüberschuss von 8,1 Milliarden Euro und damit deutlich über dem vom Vorstand gesetzten Mindestziel von 7,8 Milliarden. Der Jahresüberschuss soll gut 2,2 Milliarden Euro betragen und damit mehr als anderthalbmal so viel wie im Jahr 2022.
Commerzbank-Chef Manfred Knof selbst rechnet in diesem Jahr mit einem deutlichen Gewinnsprung. Nachdem das Institut 2022 mit gut 1,4 Milliarden Euro so viel verdient hat wie seit 2007 nicht mehr, soll der Überschuss 2023 noch einmal deutlich wachsen. Auch mittelfristig hat sich der Vorstand Ziele gesetzt. So will das Management für die Geschäftsjahre 2022 bis 2024 in Summe drei Milliarden Euro über Dividenden und Aktienrückkäufe an ihre Aktionärinnen und Aktionäre ausschütten.
In den folgenden Jahren sollen die Gewinne weiter steigen. So soll die Rendite auf das materielle Eigenkapital im Jahr 2027 mehr als elf Prozent erreichen. Zudem will das Institut für die Jahren 2025 bis 2027 grundsätzlich mehr als die Hälfte des Gewinns an die Anteilseigner auskehren – nach Abzug von Zinszahlungen für bestimmte Anleihen und Minderheitsanteilen. Weitere Details zur Mittelfriststrategie sollen mit den Quartalszahlen veröffentlicht werden.
Die Commerzbank-Aktie profitiert von den höheren Zinsen, was sich zuletzt auch im Aktienkurs bemerkbar gemacht hat. Zwar ist 2024 mit einer Zinswende zu rechnen, doch dürfte das Niveau immer noch hoch genug sein, damit die Gewinne weiter steigen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.