Morgen ist es endlich soweit, die Commerzbank präsentiert ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal. Die Erwartungen sind hoch, auch was die Prognose für das laufende Jahr angeht. Im Bereich des Möglichen ist zudem ein zweites Programm zum Rückkauf eigener Aktien. Der Konsens ist optimistisch gestimmt.
Bei den Erlösen trauen die Analysten der Commerzbank für das zweite Quartal einen Zuwachs um fünf Prozent auf 2,55 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Sehr stark dürfte sich demnach auch wieder der Zinsüberschuss entwickelt haben: Satte 39 Prozent auf 2,01 Milliarden Euro soll er zugelegt haben.
Damit könnte das starke Zinsgeschäft einen erwarteten Einbruch beim Provisionsüberschuss von rund zehn Prozent (809 Millionen Euro) und eine fast verdoppelte Risikovorsorge von 210 Millionen Euro überkompensiert haben. Vor Steuern sollte die Commerzbank laut Konsens damit 825 Millionen Euro oder 14 Prozent mehr verdient haben.
Unter dem Strich sollen 538 Millionen Euro für die Aktionäre verbleiben – ebenfalls 14 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Zusammen mit den einbehaltenen Gewinnen der vergangenen Quartale wäre genügend Kapital vorhanden, um ein zweites Aktienrückkaufprogramm zu starten.
Das würde sich auch mit verschiedenen Aussagen des Managements aus den letzten Monaten decken. Zuletzt deutete das Finanzvorständin Bettina Orlopp an. Der Spielraum der Commerzbank, Kapital an die Aktionäre auszuschütten, habe sich vergrößert, sagte sie. Das erste Programm, das erst im Juni beendet wurde, hatte ein Volumen von 122 Millionen Euro. Sollten tatsächlich erneut eigene Aktien zurückgekauft werden, ist mit einem deutlich größeren Volumen zu rechnen.
Ein neues Aktienrückkauf-Programm könnte den Kurs wieder deutlich über die Marke von 11,00 Euro tragen. Auch eine Erhöhung bei der Prognose des Zinsüberschusses für 2023 ist denkbar. Ein Gamechanger wäre eine Erhöhung der Prognose für das kommende Jahr. Dann soll die Sanierung beendet werden.
Mutige können vor Zahlen noch zugreifen und auf positive Ergebnisse setzen. Alle anderen bleiben investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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