Die Aktie der Commerzbank gewinnt heute vorbörslich weiter an Wert, nachdem der Titel vor mehr als einer Woche unter die Marke von vier Euro rutschte. Auch wenn Manfred Knof erst im Januar den CEO-Posten von Martin Zielke übernimmt, schießen die Spekulationen über konkrete Sanierungspläne ins Kraut. Der Aktie tut das gut.
Die Eigenkapitalrendite der Commerzbank ließ in den vergangenen Jahren zu wünschen übrig. Mehr als drei Prozent schaffte Zielke nie. Die Pläne des Vorstandes vom September 2019 sahen mindestens vier Prozent Rendite vor. Zu wenig, wie viele Großaktionäre und der Markt befanden. Die Analysten von Bloomberg können sich vorstellen, dass auch sechs Prozent Rendite auf das Eigenkapital im Jahr 2023 möglich sind. Und zwar dann, wenn die Restrukturierung vor allem in der Unternehmerkundensparte stattfindet.
Zusätzlich könnte in diesem Segment Kapital für den Umbau freigeschaufelt werden. Mit einer harten Kernkapitalquote von 13,4 Prozent liegt die Bank zudem über dem eigenen Ziel von 12,5 Prozent. Damit hat der Vorstand einen Puffer für den Umbau, aber ähnlich wie bei der Deutschen Bank im vergangenen Jahr wird das Thema Kapitalerhöhung auf den Tisch kommen. Denn ob die Mittel reichen, ist vor allem vom jetzigen Standpunkt aus unsicher.
Die Situation in der Eurozone bleibt weiter kritisch, die zweite Welle der Corona-Pandemie entfaltet sich in verschiedenen Mitgliedsstaaten. Auch in Deutschland steigt die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen weiter an. Die Commerzbank-Aktie wurde zudem vor kurzem ausgestoppt. Dennoch bleibt das Papier interessant, derzeit gerade für Trader.
Die 200-Tage-Linie bei 4,44 Euro liegt in Reichweite und könnte demnächst geknackt werden. Springt der Kurs nachhaltig über die Hürde, wäre das ein neues Kaufsignal.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.