Nach turbulenten Tagen an der Börse, auch für Finanzwerte, hat heute Morgen die Commerzbank ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Das Zahlenwerk trifft die Prognose des Marktes und hält bei den Aktienrückkäufen eine Überraschung bereit. Die Aktie fällt dennoch kräftig.
Wie laufen bei der Commerzbank angesichts der EZB-Zinswende mittlerweile die Geschäfte? Diese Frage beschäftigte zuletzt sicher viele Aktionäre. Das Management lieferte zuvor Quartal für Quartal ab und übertraf oft die Prognosen. Zwischen April und Juni lagen nun die Erträge mit 2,7 Milliarden Euro rund 100 Millionen Euro über dem Vorjahreswert und über der Analystenschätzung. Der Nettogewinn von 538 Millionen Euro traf die Erwartungen exakt. Das waren rund fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die Nettozinserträge waren mit 2,08 Milliarden Euro auf Höhe der Prognosen und erfreulicherweise konnten die Provisionseinnahmen zulegen. Sie konnten mit 879 Millionen Euro die Schätzungen von 876,8 Millionen Euro übertreffen und lagen fünf Prozent höher als im Vorjahresquartal. Da die Provisionserträge im Rahmen der neuen Strategie ansteigen sollen, ist das ein wichtiges Signal.
Der Nettogewinn hätte noch etwas höher ausfallen können, aber die Risikovorsorge stieg im zweiten Quartal an. Zwischen April und Juni stellte die Bank zusätzlich 199 Millionen Euro zurück, der Konsens war nur von 170,3 Millionen Euro ausgegangen. Die harte Kernkapitalquote ist mit 14,8 Prozent nach wie vor stark und traf genau die Prognose.
Positiv zu werten ist, dass die operativen Kosten weiterhin kontrolliert werden können. Die Kosten-Ertrags-Quote lag bei guten 59,9 Prozent. Die bisher bekannten Jahresziele für 2024 wurden abermals bestätigt.
Ein Aktienrückkauf-Programm in Höhe von 600 Millionen Euro wurde bei der EZB beantragt. Nach den Q3-Zahlen plant der Vorstand noch mehr eigene Aktien zurückzukaufen, hält sich über die Höhe aber noch bedeckt. Zudem müsste ein weiteres Programm ebenfalls erst von der EZB genehmigt werden
Die Bank hat im abgelaufenen Quartal insgesamt liefern können. Erfreulich ist auch, dass es einen Nachschlag bei den Aktienrückkäufen gibt und weitere in Aussicht gestellt werden. Am Markt wurde aber wohl erwartet, dass sofort ein neues Programm startet. Die Zahlen verpuffen und die Aktie fällt. Investierte bleiben mit Stopp bei 12,00 Euro dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank