Für europäische Finanzinstitute wird es in Russland immer ungemütlicher. Das Regime von Wladimir Putin reagiert zunehmend auf Sanktionen des Westens. Das trifft auch Banken aus Deutschland, die noch in Russland aktiv sind und das Land nicht verlassen können. Neben der UniCredit und der Deutschen Bank ist nun auch die Commerzbank betroffen.
Nicht nur europäische Finanzinstitute wurden schon mehrfach Opfer von Russlands Vergeltungsmaßnahmen, die auf westliche Sanktionen folgten. Neben Pfändungen und Beschlagnahmungen kam es auch zu Zwangsverkäufen unter Wert, danach wurden russische Manager eingesetzt. Firmen, die sich freiwillig aus dem Land zurückziehen, können ebenfalls nicht auf einen fairen Verkaufspreis setzen.
Letzte Woche hatte ein Schiedsgericht in St. Petersburg auf Antrag der RusChimAllianz, einer Tochtergesellschaft von Gazprom zum Betrieb eines LNG-Terminals an der Ostsee, Bankkonten und Vermögen der italienischen Bank Unicredit in Russland eingefroren. Betroffen sind auch weitere Geldgeber. Hintergrund ist der geplatzte Bau des Terminals aufgrund der westlichen Sanktionen, für den die Banken mit gebürgt hatten. RusChimAllianz will von Unicredit 444 Millionen Euro. Eingefroren werden sollen Vermögen im Wert von 463 Millionen Euro.
Getroffen hat es nun auch die Commerzbank, bei der 93,7 Millionen Euro eingefroren wurden. Auch hier geht es um das geplante Terminal von RusChimAllianz. Zuvor wurden bereits 12,4 Millionen Euro in einem anderen Fall beschlagnahmt. Zugutekommt der Commerzbank nun, dass das Exposure in Russland zuletzt massiv heruntergefahren wurde: Im ersten Quartal waren es noch 173 Millionen Euro nach 645 Millionen im ersten Quartal 2023.
Im gestern eher schwachen Handel am Pfingstmontag reagierte die Aktie nicht großartig auf die Nachricht und heute ebenso nicht. Da die Commerzbank operativ voll auf Kurs ist, sollte zu verschmerzen sein, was gerade in Russland passiert. DER AKTIONÄR sieht weiter Potenzial bei der Aktie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank