Deutschland befindet sich mittlerweile wahrscheinlich schon in der Rezession. Für Banken ist das ein denkbar schlechtes Umfeld: Das Kreditgeschäft geht zurück und gleichzeitig steigen die Ausfälle bei bestehenden Darlehen. Die Commerzbank wollte gerade dort wachsen. Jetzt gibt es eine brutale Abstufung.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Aktie jetzt abgestuft. Das Urteil sinkt von „Equal-weight“ auf „Underweight“. Das Kursziel beträgt nun nur noch 4,90 Euro statt vorher 9,00 Euro. Die Analystin Izabel Dobreva schreibt in einer aktuellen Analyse, dass sinkende Zinsüberschüsse sowie ein langsameres Kreditwachstum die Gewinne und die Kapitalausstattung sowie die Bewertung des Geldhauses bedrohten.
Das Stimmungsbild bei den Analysten ist gemischt. Sieben raten zum Kauf der Aktie, 14 würden dabeibleiben und sechs empfehlen, sich von den Papieren zu trennen. Der durchschnittliche Zielkurs auf Sicht von zwölf Monaten liegt bei 6,23 Euro.
Das Umfeld für Banken in der Eurozone trübt sich immer weiter ein. Die Negativzinsen scheinen auf Jahre zementiert und die Regulierung könnte noch stärker anziehen. Gleichzeitig bliebt der Wettbewerb auch gegenüber der US-Konkurrenz hart. Auch gerade in Deutschland dürfte der ohnehin schon harte Wettbewerb noch rauer werden. Denn neben der Commerzbank will sich bekanntlich auch die Deutsche Bank auf ihren Heimatmarkt zurückbesinnen. Das schlechte gesamtwirtschaftliche Umfeld tut ein übriges, um das Geschäft zu erschweren.
Da die Perspektiven weiter mau bleiben, sollten Anleger die Aktie meiden.