Noch vor wenigen Tagen stand die Aktie der Commerzbank vor einer Richtungsentscheidung. Dann sackte der Kurs mehrere Tage in Folge vor der EZB-Sitzung am Donnerstag ab. Ende letzter Woche setzte aber eine Erholung ein, die sich in der laufenden Woche fortsetzen könnte.
Die EZB-Sitzung vergangenen Donnerstag warf lange ihre Schatten voraus. Bereits im März wurde eine Zinssenkung für Juni ins Spiel gebracht, was sich im April konkretisierte. Für die Märkte war die erfolgte Leitzinssenkung um 25 Basispunkte also schon länger eine ausgemachte Sache.
Damit gab es auch ausreichend Zeit, dies einzupreisen. Die Aktie der Commerzbank hatte sich noch lange gut gehalten und erst im März den bestehenden Aufwärtstrend nach oben verlassen und den Trend beschleunigt. Ende Mai schien der Aktie dann aber die Luft ausgegangen zu sein, bis dann ab dem 31. Mai vier Tage Kursverluste nacheinander folgten.
Am Donnerstag konnten die Papiere indes über drei Prozent zulegen, am Freitag setzte sich das fort. Der Kurs gewann rund zwei Prozent dazu. Nun steht die Aktie wieder genau am Aufwärtstrend, der nun bei 15,50 Euro verläuft und den sie erst letzten Dienstag verlassen hatte. Gelingt es, diese Marke zu halten, dann wäre der Bruch als Fehlsignal aufzufassen.
Es gibt gut Gründe dafür, dass die Commerzbank-Papiere wieder nach oben tendieren. Denn die Aussichten für schnelle Zinssenkungen in der Eurozone sind verhalten. Die starken Arbeitsmarkdaten vom vergangenen Freitag in den USA senken dort die Wahrscheinlichkeit einer Zinswende. Und in der Vergangenheit entfernten sich die Leitzinsen in Europa meist nicht sehr weit von denen über dem Großen Teich.
Zudem stieg erst in den letzten Wochen die Teuerung in der Eurozone erneut an. Wie EZB-Chefin Christine Lagarde betonte, wollen sich die Notenbanker in den kommenden Wochen die Dynamiken bei der Inflation und anderen makroökonomischen Daten genau ansehen, wenn es um die nächste Zinsentscheidung geht.
Kann die Commerzbank-Aktie den Aufwärtstrend bei 15,50 Euro fortsetzen, wäre das ein positives Signal. Wie weit die Zinswende in der Eurozone geht, ist zudem ungewiss. Steigende Ausschüttungen für Aktionäre und eine moderate Bewertung stützen die Papiere. Investierte geben kein Stück aus der Hand.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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