Vor den Zahlen der Konkurrentin Deutsche Bank diesen Donnerstag tut sich die Aktie der Commerzbank schwer. Der Kurs droht an der 100-Tage-Linie weiter abzurutschen. Kurzfristig könnte es daher gefährlich werden.
Gestern schloss die Commerzbank-Notierung punktgenau auf Höhe der 100-Tage-Linie bei 10,58 Euro. Seit fünf Handelstagen steht diese Marke im Fokus, die Papiere schafften es nicht sich wieder nach oben abzusetzen. Zumindest ließ das Volumen gestern nach und lag mit sechs Millionen gehandelten Anteilscheinen unter dem Durchschnitt der letzten zehn Tage von 8,6 Millionen Stück.
Diesen Donnerstag wird die Deutsche Bank ihre Bücher öffnen und Zahlen zum abgelaufenen Quartal und zum Gesamtjahr 2024 präsentieren. Die Erwartungen sind dabei niedrig, denn es wird ein deutlicher Gewinnrückgang erwartet. Nach rund fünf Milliarden Euro sollen im abgelaufenen Jahr unter dem Strich nur noch 3,9 Milliarden Euro verdient worden sein. Davon geht zumindest der Konsens aus.
Die Commerzbank selbst will erst Mitte Februar, am 15., ihr Zahlenwerk vorstellen. Dabei werden Anleger aufgrund der hohen Zinssensivität der Commerzbank ihr Augenmerk auf die Nettozinserträge richten. Für das vierte Quartal liegt die Marktprognose bei 2,04 Milliarden Euro. Bedeutender ist hier aber die Prognose für das Jahr 2024, denn die Analysten erwarten im Schnitt einen Rückgang um vier Prozent auf 7,9 Milliarden Euro.
Ebenfalls wichtig für das Finanzinstitut sind die Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite. In einem rezessiven Umfeld wird auch der Gegenwind für die Commerzbank stärker. Daher dürfte es aufschlussreich sein, mit welcher Risikovorsorge der Vorstand für 2024 rechnet.
Derzeit brauchen Aktionäre der Commerzbank mehr Stehvermögen, denn die Zinswende im laufenden Jahr dürfte zu volatileren Kursen führen. Kann der Kurs die 100-Tage-Linie bei 10,58 Euro nicht verteidigen, dann sollten investierte Anleger den Blick auf die 200-Tage-Linie bei 10,40 Euro richten. Die Aktie bleibt mit Stopp bei 9,00 Euro eine gute Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG