Die Märkte in Deutschland sind gestern regelrecht eingebrochen, der DAX verlor zwei Prozent. Stärker getroffen hat es Bankaktien. Verarbeitet wurden an der Börse die Strafzölle, die Europa auf E-Autos aus China verhängt. Das könnte die Exportnation in Zukunft noch mehr beschäftigen.
Die geopolitischen Risiken nehmen derzeit wieder zu und bremsen die Aufwärtsbewegung an den Märkten. Anfang der Woche schüttelte die überraschende Ankündigung, dass es in Frankreich Ende des Monats Neuwahlen geben wird, insbesondere Finanzwerte durch. Nun beschäftigt sich der Markt mit den möglichen Folgen von mehr Protektionismus.
Anfang Juli will die EU-Kommission Strafzölle von 17 bis 38 Prozent auf E-Autos auf China verhängen, um so gegen Wettbewerbsverzerrungen vorzugehen. Gerade für die sehr Exportlastige deutsche Wirtschaft ist das gefährlich, denn die hiesigen Autohersteller hängen mittlerweile stark vom chinesischen Markt ab. Es könnte im schlimmsten Fall auch zu Gegenmaßnahmen aus China kommen, die andere Branchen betreffen.
Für die Aktie der Commerzbank als großer Player in der Exportfinanzierung und Kreditgeber des Mittelstands sind das ebenfalls keine guten Nachrichten. Die Aktie verlor gestern mehr als zwei Prozent. Das Chartbild hat sich weiter verschlechtert, denn die 50-Tage-Linie bei 14,24 Euro wurde im Tagestief angelaufen.
Kommt es heute nicht an dieser Marke zu einer Gegenbewegung, dann ist mit weiteren Kursverlusten zu rechnen. Auf Höhe des GD50 liegt auch noch eine horizontale Unterstützung, die Halt geben könnte. Positiv stimmt, dass der gestrige Kursrückgang Marktgetrieben war. Mit der Commerzbank selbst hatte er nur indirekt zu tun. Ein Indiz dafür ist auch das Handelsvolumen. Es lag mit 4,9 Millionen Aktien, die den Besitzer wechselten, gestern unter dem Schnitt der letzten 30 Tage, der 5,2 Millionen betrug.
Anleger behalten die Marke bei 14,24 Euro im Blick. Entscheidend für den weiteren Kursverlauf in den kommenden Tagen ist, dass sie nicht unterschritten wird. Die Volatilität steigt derzeit auch aufgrund der geopolitischen Situation wieder.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank