Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass die EZB im Juni die Zinsen erstmals seit zwei Jahren wieder senkt. Das war vom Markt auch so erwartet worden. Zu einem teils heftigen Abverkauf bei Bankaktien führte die gestern bekannt gegebene Entscheidung dennoch. Die Commerzbank-Aktie könnte nun an einem Wendepunkt sehen.
Die EZB will zwar noch weitere makroökonomische Daten, wie zum Beispiel zur Inflation und zum Lohnwachstum, abwarten. Aber im Juni könnte es mit der Zinswende nach unten losgehen. Der Markt rechnet mit einem Zinsschritt von 25 Basispunkten.
Überraschend kommen Aussagen der EZB nicht, die auf eine geldpolitische Lockerung hindeuten. Denn die Inflation in der Eurozone hatte sich zuletzt rückläufig entwickelt und die Konjunktur auf dem Kontinent lahmt. Daher hoffen viele Wirtschaftsakteure auf baldige Leitzinssenkungen.
Auch an den Börsen warten viele Anleger sehnsüchtig auf besser Finanzierungsbedingungen, denn Aktien entwickeln sich meist gegenläufig zum allgemeinen Zinsniveau. Das gilt allerdings nicht für Papiere von Finanzinstituten. So ist es auch kein Wunder, dass der Branchenindex Euro-Stocks-Banks gestern nach Bekanntwerden der EZB-Aussagen 2,4 Prozent einbüßte.
Übermäßig stark traf es dabei die Notierung der Commerzbank, welche mehr als vier Prozent schwächer aus dem Handel ging. Im Vormittagshandel kann sich der Kurs heute nicht für eine Richtung entscheiden. Der Euro-Stoxx-Banks notiert hingegen schon wieder leicht im Plus.
Aus charttechnischer Sicht wird es nun brenzlig für die Aktie, denn der seit Anfang März letzten Jahres bestehende Aufwärtstrend wurde nun gebrochen, was ein Verkaufssignal darstellt. Da der Trend sehr steil verlief, war es ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer Konsolidierung kommt.
Investierte Anleger bleiben mit Stopp bei 10,00 Euro auf jeden Fall dabei, denn es ist keinesfalls sicher, wie stark die Zinswende 2024 ausfällt. Möglicherweise gibt es weniger Schritte als derzeit prognostiziert.
Für Anleger, die mittelfristiges Aufwärtspotenzial bei der Commerzbank nicht liegen lassen wollen, aber aufgrund der anstehenden Zinswende sich auch gegen Kursrückgänge absichern möchten, hat DER AKTIONÄR eine Alternative zur Aktie. Mehr dazu lesen Sie in der neuen Ausgabe hier als ePaper.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.