Die Commerzbank wird von der Vergangenheit eingeholt. Wie DER AKTIONÄR gestern berichtete, wurde das Geldhaus wegen des Verdachts auf eine Beteiligung an "Cum-Ex"-Geschäften durchsucht. Diese Transaktionen beschäftigen die Bank schon länger. Die Aktie zeigt sich bisher unbeeindruckt. DER AKTIONÄR erklärt, was Anleger jetzt tun sollten.
Bereits im November 2017 durchsuchte die Staatsanwaltschaft Frankfurt die Commerzbank. Damals ging es um Geschäfte aus den Jahren 2006 bis 2010 mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro. Aufgrund falscher Steuerbescheinigungen soll ein Schaden von knapp 40 Millionen Euro entstanden sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, die Ermittlungen dauerten an und ein Ende sei nicht absehbar.
Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln. Seit Ende 2015 prüft die Commerzbank selbst die Vorgänge. Die Prüfung der Aktiengeschäfte, die die Commerzbank betreffen, wurde 2018 abgeschlossen. Die der ehemaligen Dresdner Bank dauern noch an. Man hat mittlerweile Rückstellungen für die Verfahren gebildet. Im Geschäftsbericht heißt es jedoch, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, „dass sich die gebildeten Rückstellungen nach abschließenden Verfahrensentscheidungen teilweise als unzureichend erweisen“.
Die Cum-Ex-Geschäfte stellen ein erhebliches rechtliches Risiko für die Commerzbank dar. Es zeichnet sich ab, dass das Geldhaus stärker in die Praktiken verwickelt ist, als gedacht. Langfristig orientierte Anleger meiden daher die Aktie.
Für Trader ergeben sich jedoch kurzfristig Chancen: Der Kurs hat den kurzfristigen Abwärtstrend bei 5,84 Euro und die 50-Tage-Linie bei 5,72 Euro geknackt und damit jeweils ein Kaufsignal generiert. Eine Unterstützung liegt bei 5,71 Euro, der nächste Widerstand wartet bei 6,15 Euro auf Höhe des Verlaufshochs vom Sommer.