Eine stärkere Kursreaktion bei der Commerzbank-Aktie in Folge der Deutsche-Bank-Zahlen ist heute ausgeblieben. Die größte Bank des Landes hatte Quartalszahlen veröffentlicht und die Prognosen übertroffen. Die Commerzbank selbst wird kommende Woche ihre Bücher öffnen, die Erwartungen sind hoch.
Seit letztem Jahr sind die Nettozinserträge der Treiber hinter den seitdem zunehmend positiveren Zahlen. Zwar muss die Commerzbank auch ihren Kunden mehr Zinsen bieten, aber die Zinsen für Darlehen sind deutlich höher. Der Konsens erwartet für das abgelaufene Quartal beim Nettozinsertrag 1,87 Milliarden Euro. Die Zinsstrukturkurve und Terminzinssätze legen aber nahe, dass der Wert eher um die Marke von zwei Milliarden Euro liegen dürfte.
Damit könnte für die Märkte erneut die Prognose bei den Nettozinserträgen in den Fokus geraten: Der Vorstand hatte diese mit den Zahlen zum ersten Quartal auf sieben Milliarden Euro im Basisszenario erhöht. Bleiben die Kosten im Griff, dann könnte die Kosten-Ertrags-Quote erstmals in mehr als einem Jahrzehnt unter die Marke von 60 Prozent sinken.
Das wäre ein großer Erfolg für das Team um CEO Manfred Knof, auch wenn es nur eine Momentaufnahme wäre. Denn die zu hohen Kosten waren einer der Hauptgründe für die bis kommendes Jahr laufende Sanierung. Bisher konnte Knof hier besser abliefern als Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing. Der hatte den Umbau der Deutschen Bank zwar Ende 2022 vorerst in großen Teilen abgeschlossen. Nun muss man aber mehr sparen, da die Kosten wieder zu stark gestiegen sind.
Die Aktie gibt heute etwas ab, nach der zuletzt starken Kursentwicklung ist das aber kein Beinbruch. Vielmehr verarbeitet der Kurs den Anstieg. Die Zahlen der Commerzbank am Freitag kommende Woche, dem 4. August, sind insbesondere wegen des Ausblicks interessant. Mutige können noch partiell kaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG