Die Commerzbank hat sich von ihren jüngsten Kursverlusten aufgrund der Q3-Zahlen wieder etwas erholt. Der MDAX-Wert verbuchte auf Wochensicht immerhin ein Plus von mehr als fünf Prozent und konnte dabei auch die psychologisch wichtige 8-Euro-Marke zurückerobern. Geht es nach den Analysten von Goldman Sachs, notiert die Aktie mittelfristig im zweistelligen Bereich.
Die US-Investmentbank hat das Kursziel für die Commerzbank von 9,70 auf 10,90 Euro erhöht und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Nach der Vorgabe hätte der MDAX-Wert noch 35 Prozent Luft nach oben – ausgehend vom aktuellen Kursniveau.
Analyst Chris Hallam passte sein Bewertungsmodell in einer am Freitag vorliegenden Studie an die Resultate des dritten Quartals an. Seine Ertragsschätzungen für 2023 stiegen um drei Prozent.
Auch die Bewertung signalisiert Aufwärtspotenzial. Die Aktie der Commerzbank ist nämlich mit einem 2023er-KGV von rund 6 bewertet, die entsprechende Kennziffer der Peers liegt bei 7. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBU) ist ein Hingucker. Mit einem Wert von 0,4 liegt die zweitgrößte deutsche Privatbank immer noch deutlich unter dem Branchen-Schnitt von 0,7.
Die Commerzbank-Aktie beendet den Freitagshandel mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 8,07 Euro. Rein charttechnisch hat sich das Bild durch die jüngste Herausnahme des GD50 (7,84 Euro) wieder verbessert. Nach oben wäre das nächste Hindernis bei 8,25 Euro (Schlusskurs vom 8. November). Im Anschluss könnte der Finanz-Titel die Widerstandszone, die sich zwischen 8,36 und 8,64 Euro aufspannt, in Angriff nehmen (DER AKTIONÄR berichtete). Der genannte GD50 sollte im Falle von stärkerem Verkaufsdruck als erster solider Halt fungieren.
Die Commerzbank dürfte mittelfristig von den steigenden Zinsen und den Sanierungserfolgen profitieren - sofern es nicht zu einer starken Rezession kommt, die die (Gewinn-)Prognosen etwa ad absurdum führt. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Mutige können noch einsteigen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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