Am Dienstag startete die Commerzbank überaus positiv in das neue Jahr. Gestern gab es Anschlussgewinne und die Aktie strebt auch heute nach oben. Doch was bringt das neue Jahr für Aktionäre? Das wird von mehreren Faktoren abhängen.
Für die Volkswirtschaft Deutschland lief es 2023 nicht gut, das Wirtschaftswachstum dürfte im letzten Jahr zurückgegangen sein. Auch 2024 fallen die Prognosen der meisten Experten zunehmend geringer aus. Die Volkswirte der Commerzbank selbst erwarten eine Schrumpfung. Sie prognostizieren ein Minus von 0,3 Prozent.
Zwar konnte die Flaute dem Geldhaus 2023 nicht viel anhaben, der Gewinn dürfte von 1,44 Milliarden Euro im Vorjahr auf mehr als zwei Milliarden Euro gestiegen sein. Mit der Zeit könnte die Kreditnachfrage indes empfindlich zurückgehen und somit dem Geschäft der Commerzbank zusetzen.
Ein anderes Thema, das 2024 im Fokus steht, sind die Ausschüttungen. Noch im ersten Quartal könnte ein Aktienrückkauf von bis zu 600 Millionen Euro bekannt gegeben werden. Vermehrte Aktienrückkäufe sind Teil der Strategie, die Ausschüttungsquote 2024 mindestens auf 70 Prozent des Jahresüberschusses zu erhöhen. Steigende Dividenden sind ebenfalls geplant.
Gerade für Finanzinstitute stellt zudem die Debatte über eine Zinswende in den USA und der Eurozone einen großen Einflussfaktor dar. Sechs Reduzierungen des Leitzinses um jeweils 25 Basispunkte werden bis Jahresende vom Markt erwartet, wobei mit der ersten bereits im Frühjahr gerechnet wird.
Die Commerzbank hat gerade von den deutlich gestiegenen Zinsen übermäßig profitiert. Allerdings wurde ein großer Teil der Zinsgewinne in der Branche insgesamt nicht so stark an Kunden weitergegeben wie in der Vergangenheit. Das trifft auch auf die Commerzbank zu. Die Verzinsungen für Fest- und Tagesgeld beginnen in der Breite bereits wieder zu sinken.
Die laufende Sanierung hat die Bank fit für die Zukunft gemacht und Anlegern winken 2024 attraktive Ausschüttungen. Risiken bleiben wie überall durch die Zinswende und die Konjunkturentwicklung.
In den ersten Tagen des Jahres hat sich die Commerzbank-Aktie von der 50-Tage-Linie bei 10,78 Euro gelöst und kämpft nun mit der Marke von 11,00 Euro. Bei 11,30 Euro käme der Ende 2023 gebrochene Aufwärtstrend wieder in Sicht, der nun einen Widerstand darstellt.
Für den AKTIONÄR überwiegen bei einem KGV von 5 die Chancen im neuen Jahr.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG