Nach den Verlusten am gestrigen Donnerstag tritt die Commerzbank-Aktie am Freitag fast auf der Stelle. Auch ein positiver Analystenkommentar kann daran wenig ändern. Charttechnisch bleibt es aber weiter spannend.
Analyst Manuel Mühl von der DZ Bank schreibt, diverse Banken hätten anklingen lassen, dass sie auf absehbare Zeit nicht an einer Fusion mit der Commerzbank interessiert seien. Die der Aktie zugestandene Übernahmeprämie von 50 Cent entfalle deshalb.
Des weiteren rechnet er aufgrund zahlreicher Aussagen von Notenbankern mit einer Fortsetzung der Niedrigzinsphase. Mit Provisionserträgen von drei Milliarden, was nur 30 Prozent der Nettoerträge ausmache, zähle die Commerzbank zu den zinssensitivsten Banken. Aufgrund einer Belastung des Zinsüberschusses in der Zukunft senkt er dessen Prognose für die Jahre nach 2020.
Die Commerzbank hat alleine im letzten Monat drei größere Störungen verzeichnet, die den Kunden verschiedene Transaktionen nicht erlaubten. Dies werfe Fragen hinsichtlich der IT-Ausstattung auf und könnte zu höheren Aufwendungen als geplant führen. Seine Kaufempfehlung für die Aktie hat Mühl aber dennoch bestätigt.
Fundamental günstig, aber…
Die Commerzbank-Aktie ist mit einem KGV von neun und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,28 fundamental nicht teuer. Nachdem die Übernahmefantasien abgeklungen sind, fehlt aber die Fantasie für größere Kurssteigerungen. Charttechnisch befindet sich die Aktie im übergeordneten Abwärtstrend seit September letzten Jahres. Die nächste Hürde liegt bei 6,77 Euro, eine Unterstützung befindet sich in Höhe von 6,13.
Die Aktie bleibt auf der Watchlist, ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf.