+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: IMAGO
10.10.2022 Fabian Strebin

Commerzbank: Bis zu 45 Milliarden im Feuer

-%
Commerzbank

Die Gaskommission will heute ein Konzept vorlegen, wie Bürger und Unternehmen von den hohen Preisen entlastet werden können. Die Zeit drängt, da vielen die Inflation den Handlungsspielraum nimmt. In den kommenden Quartalen dürften daher die Insolvenzen wieder anziehen. Die Ratingagentur Moody’s hat sich nun angesehen, welche Institute nun um ihre Kredite bangen müssen.

Finanzinstitute in Europa sind nach Ansicht der Ratingagentur Moody’s wegen der steigenden Energiepreise mit einem Anstieg von Kreditausfällen konfrontiert. Vor allem Geldhäuser in Österreich, Mittel- und Osteuropa oder Italien, aber auch Deutschland sind demnach am stärksten betroffen. Neben mehreren Landesbanken sieht Moody’s in Deutschland die Commerzbank im Fokus.

In Deutschland seien die Commerzbank, die Bayerische Landesbank, die Landesbank Hessen-Thüringen und die Landesbank Baden-Württemberg überdurchschnittlich stark gefährdet, heißt es in einem Bericht von Moody’s. Denn der Anteil der Kredite an Energie- und Versorgungsunternehmen liege bei den vier Banken über dem EU-Durchschnitt. Zudem setze die Finanzierung von Gewerbeimmobilien die deutschen Institute den sekundären Effekten der Energiekrise aus.

45 Milliarden im Feuer

Laut Moody’s könnten jedoch auch Faktoren wie staatliche Hilfen für Unternehmen und Konsumenten das Ausmaß der Problemkredite abmildern. Die Commerzbank ist als Finanzierer des Mittelstands exponiert gegenüber Risiken. Die aktuell besonders betroffenen Kredite an Firmen aus energieintensiven Branchen machen bei der Bank laut eigenen Schätzungen 9,3 Prozent aller vergebenen Darlehen aus. Das sind 45 Milliarden Euro.

Worst-Case ist bereits eingetrteten

Die Commerzbank rechnete noch im Sommer mit einer zusätzlichen Kreditvorsorge von 500 bis 600 Millionen Euro, für den Fall, dass russische Gaslieferungen im Winter dauerhaft ausbleiben. Das ist bereits vor mehreren Wochen eingetreten, das Management hat seine Ziele bisher aber nicht angepasst. Vielmehr wurde die Jahresprognose mit einem Nettogewinn von mehr als einer Milliarde Euro bestätigt.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der Bericht von Moody’s sieht die Commerzbank neben mehreren Landesbanken am stärksten in Deutschland von Kreditausfällen betroffen. Das weiß das Management selbst. Bisher wurde die Prognose aber nicht geändert, neue Details sollte es mit den Zahlen in rund vier Wochen geben.

DER AKTIONÄR rät bei der Aktie dabei zu bleiben und den Stopp von 5,50 Euro zu beachten. Ein Neueinstieg drängt sich in der aktuellen Situation nicht auf.


Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank

Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern