Die Commerzbank-Aktie braucht am Mittwoch offenbar doch keine Ruhepause und pendelt um die Neun-Euro-Marke. Nachdem das Papier am gestrigen Dienstag mit einem fulminanten Kurssprung von neun Prozent für Furore gesorgt hat, wäre ein Durchatmen durchaus gesund. Geht es nach der RBC hat der Finanztitel sein Kurspotenzial bereits mehr als ausgereizt.
Die kanadische Bank RBC hat nämlich das Kursziel für Commerzbank von 8,00 auf 8,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Sector Perform" belassen. Mit Blick auf das aktuelle Kursniveau hätte die Aktie demnach etwa fünf Prozent Abwärtspotenzial.
Seine positive Sicht auf den europäischen Bankensektor bleibe aber unverändert, mit einem durchschnittlichen Aufwärtspotenzial von 31 Prozent, schrieb Analyst Benjamin Toms in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Auf kurze Sicht sei jedoch angesichts des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds mit einer anhaltenden Volatilität zu rechnen. Die neuen Kursziele basierten in den meisten Fällen auf der Verlagerung der Bewertungshorizonte von 2023 auf 2024.
Der AKTIONÄR teilt diese Meinung und sieht vielmehr weiteres Aufwärtspotenzial. Zum einen ist die Commerzbank mit einem 2023er-KGV von 7 nach wie vor günstig. Die Peer-Group wird mit dem Achtfachen Gewinnmultiple an der Börse bezahlt. Und auch das Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) von 0,4 signalisiert eine Unterbewertung. Die Wettbewerber kommen im Schnitt auf das Doppelte, und zwar 0,8.
Die Commerzbank-Aktie notiert am frühen Nachmittag (kurz vor dem Start der US-Börsen) bei 9,00 Euro, nachdem sie am Vormittag kurz durchgeatmet hat. Die nächste Hürde auf dem weiteren Weg nach oben ist das Verlaufshoch vom 10. Februar bei 9,12 Euro. Wird dieses Hindernis übersprungen, rückt das 52-Wochen-Hoch bei 9,51 Euro ins Visier. Im Falle einer Konsolidierung bilden das Juni-Hoch (21. Juni) bei 8,64 Euro und das November-Hoch (7. November) bei 8,43 Euro jeweils Unterstützung.
Die Commerzbank hat das Zeug, um mittelfristig wieder mit zweistelligen Kursen die Anleger zu erfreuen – sofern der Gesamtmarkt nicht einbricht. Neben der Bewertung und dem Chartbild spricht auch die Dividenden-Fantasie (DER AKTIONÄR berichtete) für dieses Szenario. Mutige können auf den fahrenden Zug noch aufspringen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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