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Heute, 08:20 Fabian Strebin

Commerzbank: Kann die Regierung eine Übernahme noch verhindern?

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Commerzbank

Die Bundesregierung hat mehrfach ihre Skepsis gegenüber einer möglichen Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit ausgedrückt. Aktuell prüft die EZB, ob die Italiener ihren bisherigen Anteil weiter aufstocken können. Diese Woche wurde deutlich, wie viel Einfluss die Regierung tatsächlich hat.

Die Ampel ist Geschichte: Mit der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner in der vergangenen Woche ist die Koalition zerbrochen. Kanzler Olaf Scholz regiert nun in einer Minderheitsregierung mit den Grünen weiter; voraussichtlich im Februar stehen Neuwahlen an. Bis dahin ist die Regierung zwar arbeitsfähig, doch bleibt fraglich, welche Vorhaben bis dahin noch im Bundestag umgesetzt werden können.

Bei einer möglichen Fusion der Commerzbank mit der UniCredit spielt das jedoch keine Rolle. In diesem Fall hat die Regierung nämlich nur begrenzt Einfluss. Dies wird auch aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Bundestagsabgeordneten deutlich, die diese Woche im Pressedienst des Parlaments veröffentlicht wurde.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg antwortete das Finanzministerium, dass eine feindliche Übernahme der Mehrheit der Commerzbank-Aktien „aufgrund der Börsennotierung der Commerzbank und ihres breit gestreuten Aktionariats“ vom Bund nicht verhindert werden könne. Eine vollständige Übernahme könnte jedoch abgewehrt werden, solange der Bund eine Beteiligung von über zehn Prozent an dem Finanzinstitut hält.

Ein offizielles Übernahmeangebot gibt es derzeit noch nicht. Es scheint jedoch nur eine Frage der Zeit zu sein, da aktuell eine Überprüfung durch die EZB läuft, ob UniCredit ihren direkten Anteil von rund neun Prozent auf bis zu 29,9 Prozent erhöhen kann. Bei Überschreiten der Schwelle von 30 Prozent wäre ein öffentliches Pflichtangebot an alle anderen Commerzbank-Aktionäre notwendig.

Die Übernahmeschlacht um die Commerzbank dürfte sich noch einige Zeit hinziehen. Am Ende würde der Bund mit seinem Anteil von rund zwölf Prozent eine Übernahme jedoch sicher nicht verhindern, da dies dem Ziel einer Vertiefung der Bankenunion in der Eurozone entgegenstehen würde.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die aktuelle Empfehlung für die Commerzbank-Aktie bleibt positiv, nicht nur im Hinblick auf eine mögliche Übernahme. Auch die verschärften Ziele der Commerzbank selbst sollten in den kommenden Monaten für Rückenwind sorgen. Die Aktie bleibt ein Kauf.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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