Der Verwaltungsratschef der Schweizer UBS sieht Kryptowährungen mit großer Skepsis. Die Idee, "Zahlungen von Banken und Bargeld in ein anonymes Vehikel zu verlagern, bei dem beide Seiten der Transaktionen nicht bekannt sind - das wird nicht überleben", sagte Axel Weber am Mittwoch beim Bloomberg New Economy Forum in Singapur. Andere Banken hingegen investieren kräftig in den Sektor.
Weber zog Vergleiche zu Zeiten, in denen Regierungen Banknoten mit großem Nennwert aus dem Verkehr zogen, um nicht identifizierbare, große Transaktionen zu vermeiden. Die Regulierungsbehörden würden nicht dulden, dass Kryptowährungen “wirklich groß” werden.
Anlässlich der Q3-Ergebnisse hatte UBS-Chef Ralph Hamers erklärt, die Bank werde keine Kryptoprodukte anbieten. Der Wert von Digitalwährungen sei schwer einzuschätzen, und es sei für die Schweizer Bank schwierig, sie als Investition zu sehen, die sie ihren Kunden anbieten wolle.
Mit ihrer Skepsis stehen die Schweizer nahezu allein einer großen Schar an Krypto-Befürwortern gegenüber. Immer mehr Banken wollen in den Kryptobereich expandieren. JPMorgan Chase und Bank of America stellen dafür neue Mitarbeiter ein. Goldman Sachs hat den Handel mit Krypto-Futures aufgenommen. Die DBS Group, deren Chef ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm, wird im nächsten Jahr ihre Digitalbörse für Privatkunden öffnen.
Der Bitcoin ist den Kinderschuhen entwachsen. Nachdem sich lange nur Nerds an Kryptowährungen begeistern konnten, gewinnen immer mehr institutionelle Investoren und Banken Gefallen an Bitcoin und Co. Wenn irgendwann einmal die breite Masse den Bitcoin für sich entdecken sollte, sind dem Kurs wohl keine Grenzen gesetzt.