Der neue US-Präsident Joe Biden ist auf den ersten Blick die schlechtere Wahl für die Großbanken des Landes. Unter Trump wurden die Unternehmenssteuern gesenkt und die Regulierung aufgeweicht. Biden will einen Teil davon zurückdrehen. Aber ob ihm das wirklich gelingt, muss die Zeit zeigen. Derweil profitieren die Aktien der Wall-Street-Banken.
Biden hat bereits wichtige Ministerposten besetzt. So soll die ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen das Finanzministerium führen. In ihre Amtszeit bei der Fed fiel eine beispiellose Flutung der Märkte mit Liquidität. Als Ministerin wird sie an einer sehr expansiven Geldpolitik festhalten. Das spricht dann auch für ein großes Konjunkturpaket, um im Frühjahr die Corona-Folgen abzuschütteln.
Gut positioniert für 2021
Mehr Wirtschaftswachstum und mehr Geld im System sind gute Voraussetzungen für steigende Kurse bei der Bank of America. Sie ist weniger stark im Investmentbanking engagiert als die Konkurrenz. Dafür spielt das Kreditgeschäft eine große Rolle. Trotz niedriger Zinsen könnten deshalb die Erträge im Kerngeschäft steigen. Noch vor Morgan Stanley ist die Bank der größte Vermögensverwalter unter den US-Banken. Auch dieses Geschäft sollte anziehen.
Die Bewertung ist mit einem 2021er-KGV von 14 nicht unbedingt günstig. Allerdings könnte der Gewinn im kommenden Jahr wesentlich höher ausfallen, sofern die hohen Kreditrückstellungen nicht vollständig in Anspruch genommen werden. Aktuell steht der Kurs kurz vor dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend vom Frühjahr bei 29,87 Dollar. Als Unterstützung dient dabei die Marke von 27,75 Dollar.
Wer noch nicht investiert ist, kann auf den Ausbruch setzen. DER AKTIONÄR hat ein Ziel von 32,00 Euro ausgegeben, der Stopp wird bei 15,50 Euro platziert.