Brian Moynihan ist seit zehn Jahren CEO der Bank of America und hat seitdem Beachtliches geleistet. Er hat den Konzern saniert und zurück in die Erfolgsspur gebracht. Eine Herzensangelegenheit war ihm dabei die Digitalisierung in der Bank und innovative Produkte für die Kunden. Nun gibt es Gerüchte, dass er vor dem Absprung stehen könnte.
Als Brian Moynihan 2010 das Ruder bei der Bank of America übernahm, war die US-Bank am Taumeln. Ihr ehemaliger CEO verließ sie plötzlich, als sich Skandale und Untersuchungen im Zusammenhang mit einer großen Übernahme entfalteten. Der Aktienkurs stürzte ab und die Bank litt noch unter den Nachwehen der globalen Finanzkrise 2008/09. Seitdem hat Moynihan, 61, nicht nur das Schiff in Ordnung gebracht, sondern auch die Bank of America umgestaltet, so dass sich Analysten, Branchenvertreter und einige Investoren fragen, was - und wer - als nächstes kommt.
Wie geht es weiter?
Moynihan habe keine unmittelbaren Pläne, die Bank zu verlassen, aber so wie seine Amtszeit weitergehe, so werde auch das Rätselraten darüber, wer ihn ersetzen werde, immer größer. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Kandidaten, die als klare Spitzenkandidaten galten, sind zu alt geworden, während diejenigen, die kürzlich in das Managementkomitee der Bank of America befördert wurden, zu frisch aussehen.
Kein Kommentar der Bank
Die Bank selbst kommentiert das nicht. Nur wenige erwarten, dass die Bank of America in nächster Zeit einen detaillierten Nachfolgeplan vorlegen wird, aber eine langwierige Suche kann riskant sein, weil die besten Leute ungeduldig werden und gehen könnten, so Quellen gegenüber Reuters. Moynihan gewann seine eigene Nachfolgeschlacht zum Teil aufgrund seiner juristischen Expertise. Er verbrachte Jahre damit, haarige regulatorische Untersuchungen und Klagen zu lösen, einschließlich eines 17 Milliarden Dollar Vergleichs mit dem Justizministerium im Jahr 2014. Er setzte auch auf Kostensenkungen und die Integration eines Gewirrs von Geschäften, die die Bank of America aus Deals über zwei Jahrzehnte hinweg schufen.
Beatliche Leistung
Moynihans Strategie verhalf der Bank of America im vergangenen Jahr trotz der Coronavirus-Pandemie zu einem Gewinn von 16,5 Milliarden Dollar und einer Eigenkapitalrendite von 6,8 Prozent, verglichen mit einem Gewinn von 6,8 Milliarden Dollar und einer Eigenkapitalrendite von 0,3 Prozent im Jahr 2009. Der Aktienkurs liegt jetzt bei rund 43 Dollar, verglichen mit etwa 16 Dollar, als Moynihan die Leitung übernahm. Wenn sich die Weltwirtschaft von COVID-19 erholt und das Geschäft wieder anzieht, erwarten Analysten, dass die Bank noch besser abschneiden wird.
Zuletzt gab der Kurs aufgrund der höher als erwarteten Inflationsrate in den USA nach. Mittelfristig könnte das aber zu steigenden Zinsen und somit mehr Einnahmen für die Bank of America führen. Investierte Anleger können nochmal nachkaufen, denn 2021 könnte das höchste Wachstum der letzten Jahrzehnte in Amerika hervorbringen und dementsprechend gute Geschäfte. Zuvor sollte aber abgewartet werden, ob die GD200 um 34,00 Dollar hält. Ein Stopp wird bei 26,00 Euro platziert.