Die Allianz befindet sich sich laut einem Bericht des australischen Wirtschaftsdienstes Financial Review (AFR) in fortgeschrittenen Verhandlungen zum Kauf des allgemeinen Assekuranzgeschäfts von Westpac Banking. Der Münchner Versicherer ist die Nummer 3 auf dem Markt und könnte damit seine Position festigen. Der Aktie fällt es indes schwer, sich vom Gesamtmarkt abzukoppeln.
Das allgemeine Assekuranzgeschäft von Westpac schließt Hausrat- und Kfz-Versicherungen ein und erzielte in den letzten zwölf Monaten Prämieneinnahmen in Höhe von fast 600 Millionen US-Dollar. Die Analysten der Credit Suisse bewerteten das Geschäft kürzlich mit 448 bis 672 Millionen US-Dollar, basierend auf einem bereinigten Gewinn von 56 Millionen US-Dollar und einem Vielfachen zwischen 8 und 12.
Laut Credit Suisse wird gutes Allgemeinversicherungsgeschäft mit dem 15- bis 20-fachen Gewinn bewertet. Und noch höher, wenn eine Vertriebsvereinbarung mit einem Partner bestünde, der bereit ist, beim Verkauf der Policen mitzuwirken.
Die Allianz ist nach Angaben des Datenunternehmens IBISWorld der drittgrößte Anbieter auf dem australischen Markt für allgemeine Versicherungen mit einem Umsatz von rund fünf Milliarden US-Dollar und einem Marktanteil von 7,8 Prozent. Die beiden Marktführer sind Insurance Australia Group (21,7 Prozent) und Suncorp (12,4 Prozent).
Der Allianz könnte hier ein Schnäppchen gelingen, sollte nicht noch eine andere Partei dazwischengrätschen. Auf den Gesamtkonzern betrachtet würden die Auswirkungen zunächst nur geringfügig zu spüren sein. Viel wichtiger wäre, wenn man das Coronavirus in den Griff bekäme. Die Schäden daraus übersteigen den möglichen Kaufpreis um ein Vielfaches.
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