Bei der Allianz steht die Chefin des Vermögensverwaltungsbereichs nach Angaben von Dow Jones vor dem Abgang. Wie die Nachrichtenagentur unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, verhandelt Jacqueline Hunt darüber, das Unternehmen zu verlassen. Unter ihre Verantwortung fällt die Structured-Alpha-Affäre, die dem Versicherer noch großen Schaden zufügen könnte.
Der Münchner Versicherer teilte Dow Jones mit, eine Beschleunigung der Nachfolgeplanung in Erwägung zu ziehen. Die Überlegungen seien langfristiger und strategischer Natur, bezögen sich aber auch auf den Bereich der Vermögensverwaltung, der derzeit aufgrund der Structured-Alpha-Affäre in den USA vor besonderen Herausforderungen stehe. Der Aufsichtsrat werde in seiner nächsten Sitzung am 30. September über Veränderungen im Vorstand beraten.
Hunts Vertrag wäre im kommenden Jahr ohnehin ausgelaufen. In ihren Bereich fällt die Structured-Alpha-Affäre, die dem Vermögensverwalter möglicherweise noch Milliarden kosten wird (DER AKTIONÄR berichtete). Vorstandschef Oliver Bäte versprach umfassende Aufklärung, nachdem es ihm nicht gelungen war, die Angelegenheit klein zu halten.
Dass Hunt das Feld räumen muss, scheint so sicher wie das Amen in der Kirche. Der Fall wird aber große Spuren hinterlassen, nicht nur in der Bilanz. Die Aktie der Allianz wurde mittlerweile ausgestoppt, ein Einstieg drängt sich nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.