Michael Huttner von der Privatbank Berenberg gilt als ausgewiesener Experte für den Versicherungskonzern Allianz. Er ist auch einer der Analysten, die das Papier immer wieder zum Kauf empfehlen. Nach den am Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen hat Huttner jetzt überraschend das Kursziel für die Allianz gesenkt.
Es ist allerdings nicht weiter dramatisch, was der Berenberg-Mann zu sagen hat. Er hat das Kursziel auch nur um vier auf 265 Euro gesenkt – sein Rating lautet entsprechend weiter auf "Buy".
In seiner Studie highlightet Huttner die steigenden Einnahmen aus festverzinslichen Kapitalanlagen. Durch die höheren Zinsen werde der Versicherer im Nichtleben-Segment in diesem Jahr rund 2,8 Milliarden Euro an Einnahmen generieren, 400 Millionen mehr als budgetiert. Dies sollte helfen die schwächere Schaden-Quote in diesem Bereich zu kompensieren, so Huttner. Die Probleme in Brasilien (höhere Schäden) und die Mittelabflüsse bei der Vermögensverwaltungstochter Pimco seien managebar.
Huttner geht davon aus, dass der Versicherungskonzern nach dem Ende des laufenden Aktienrückkaufs ein neues Programm auflegen wird. Dieses könnte im Zusammenhang mit den Zahlen zum dritten Quartal am 10. November ankündigt werden. Auch die Bewertung der Aktie sei weiter günstig.
An der Einschätzung von Huttner gibt es nicht zu kritisieren. Auf Sicht von 12 Monaten hat die Allianz ein Potenzial zwischen 20 und 25 Prozent. Langfristig sollte die Aktie auf eine überdurchschnittliche Gesamtrendite von 12 bis 15 Prozent kommen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.