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Der Münchner Versicherer legt an diesem Freitag seine Zahlen zum zweiten Quartal vor. Nach Meinung der Analysten wird das Geschäftsjahr 2022 nicht ganz so gut laufen wie das Vorjahr. Vor allem die Aufarbeitung des Structured-Alpha-Skandals sowie der Ukraine-Krieg belasten die Allianz.
Die Konzerntochter Allianz Global Investors (AGI) hatte sich im Mai in den USA des Wertpapierbetrugs im Fall der Structured-Alpha-Fonds schuldig bekannt. Für Entschädigungen und Geldbußen hatte die Allianz in der Folge etwa 5,6 Milliarden Euro zurückgestellt - und damit nach bisherigen Informationen die Belastungen vollständig abgedeckt.
Als Folge des Skandals wird sich AGI zu großen Teilen aus den USA zurückziehen. Die Vermögenswerte sollten daher noch im Juli auf den neuen Geschäftspartner Voya Investment Management übertragen werden, an dem sich die Allianz mit 24 Prozent beteiligt.
Für das zweite Quartal erwarten die Analysten im Schnitt einen operativen Gewinn von gut 3,3 Milliarden Euro. Das wäre praktisch genauso viel wie ein Jahr zuvor. Der Reingewinn soll aber von 2,2 Milliarden auf 1,85 Milliarden Euro sinken, wobei die Übertragung von Teilen des US-Fondsgeschäfts an den Partner Voya negativ zu Buche schlagen dürfte.
Für das Gesamtjahr lautet der Analystenkonsens laut Bloomberg auf rund 13 Milliarden Euro. Damit dürfte das Ergebnis im unteren Bereich der Zielspanne bleiben, aber niedriger ausfallen als im Rekordjahr 2021. Konzernchef Oliver Bäte hat für 2022 ein Ergebnis zwischen 12,4 und 14,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Die Allianz ist sehr moderat bewertet, wenn man sich KGV und Dividendenrendite anschaut. Allerdings könnte der operative Gewinn niedriger ausfallen als im Vorjahr und damit manchen Investor vergraulen. Es ist weiterhin etwas Geduld gefragt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz
