Europas größter Versicherungskonzern hat mit seinen Quartalszahlen nicht überzeugen können. Zwar fiel der operative Gewinn höher aus als erwartet, unter dem Strich verdiente die Allianz allerdings deutlich weniger als im Vorjahr (DER AKTIONÄR berichtete). Nicht unter den Tisch kehren sollte man die Mittelabflüsse bei den Asset-Managern.
Während die Investoren das Unternehmen leicht abstrafen, bleiben die Analysten überwiegend bullish. Jefferies stuft die Allianz weiter mit "Buy" und einem Kursziel von 240 Euro ein, JPMorgan-Analyst Kamran Hossain taxiert den fairen Wert sogar noch 20 Euro höher.
Nochmals fünf Euro mehr erwartet Goldman Sachs. Alan Devlin geht davon aus, dass der Versicherer seine Ziele erreicht und verweist auf den Track Record der letzten Jahre. Die Schweizer UBS empfiehlt den Versicherer ebenfalls zum Kauf mit einem Kursziel von 241 Euro.
Es fällt auf, dass sich die Analysten insgesamt von der schwachen Entwicklung beim Nettogewinn überrascht zeigen. Moniert wurden auch die Mittelabflüsse bei Pimco und Allianz Global Investors sowie die höher als erwartete Schaden/Kosten-Quote. "Es gibt trotz bestätigter Jahresziele also Anzeichen für Probleme", so Kamran Hossain von JPMorgan.
Der Trend der Aktie in den letzten Wochen hatte schon vermuten lassen, dass die Quartalsbilanz nicht 100-prozentig zufriedenstellend ausfallen wird. Es drohen deshalb noch ein paar Wochen der Underperformance. Sollte sich aber abzeichnen, dass der operative Gewinn über dem Vorjahr liegen und die Dividende wie geplant um fünf Prozent gesteigert wird, sollte auch der Kurs wieder deutlich höher stehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz