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Im frühen Handel am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 17.000 Punkten überwunden. Da war auch für die Versicherungs-Aktien im DAX die Welt noch in Ordnung. Seit dem Nachmittag fallen die Kurse von Allianz, Munich Re und Hannover Rück aber recht deutlich.
Die drei Aktien notieren am späten Nachmittag zwischen 2,4 und 5,3 Prozent unter Wasser, wobei die Allianz noch am besten wegkommt. Der Grund ist klar: Die Versicherer haben lange Zeit von den steigenden Zinsen profitiert und die Kurse deshalb immer neue Höhen (mit Ausnahme der Allianz) erreicht.
Jetzt, wo das Pendel ab dem Frühjahr 2024 in die andere Richtung ausschlagen könnte, nehmen Anleger erst einmal Gewinne mit. Sollten die Zinsen in dem gleichen Tempo fallen, wie sie vorher gestiegen waren, könnte sich das negativ auf die Solvabilität sowie die Wiederanlageerträge und damit den Gewinn auswirken.
Anleger sollten aber jetzt nicht in Panik verfallen und die Versicherer zu vorschnell aus dem Depot feuern. Denn dass die Kurse einmal korrigieren müssen, dürfte jedem, der schon etwas Zeit an der Börse verbracht hat, klar gewesen sein. Die Aktien waren stark überkauft und ein Rücksetzer deshalb überfällig.
An den langfristigen Auswirkungen dürfte das nichts ändern, zumal die EZB vorsichtig agieren dürfte, was Zinssenkungen betrifft. Außerdem ist die EZB-Prognose, dass sich die Inflation im kommenden Jahr halbieren dürfte durchaus positiv für die Versicherer wie die Munich Re zu sehen, da dann die Kosten weniger stark als befürchtet steigen. Außerdem wird die Zinsentwicklung erst einmal keine gravierenden Auswirkungen auf die Dividendenpolitik haben. Die Allianz wird deshalb eine Rendite oberhalb von 5,0 Prozent haben, bei der Munich liegt die Rendite bei knapp 4,0 Prozent.
Die Aussicht auf eine Zinswende ist zunächst einmal weniger positiv für die Versicherer. Kurzfristig sind deshalb noch ein paar Gewinnmitnahmen möglich. Die Bewertung und die Stabilität der Geschäftsmodelle sprechen aber weiter für die drei Aktien.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Mülller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Allianz, Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
