Nach einem Bericht der Australian Financial Review hat der Münchner Versicherer eine Vereinbarung zum Erwerb des Allgemeinversicherungsgeschäfts der Westpac Banking Corp. getroffen. Demnach soll der Deal bereits am Dienstag unterzeichnet und diese Woche den jeweiligen Aktionären vorgestellt werden. Als Kaufpreis stehen 700 Millionen US-Dollar im Raum. Möglicherweise ein Schnäppchen.
Bereits vor sechs Wochen hatte Street Talk bekannt gegeben, dass sich beide Parteien in fortgeschrittenen Gesprächen befänden. Westpac wolle das Geschäft mit Hausrats- und Kfz-Versicherungen verkaufen, um die Kapitalposition stärken und sich auf das Kernbusiness konzentrieren zu können.
Westpac General Insurance erzielte in den vergangenen zwölf Monaten Prämieneinnahmen in Höhe von fast 600 Millionen US-Dollar. Die Analysten der Credit Suisse bewerteten das Geschäft kürzlich mit 448 bis 672 Millionen US-Dollar, basierend auf dem normalisierten Gewinn der Einheit von 56 Millionen US-Dollar und einem acht- bis zwölffachen Vielfachen.
Normal wäre ein Multiplikator zwischen 15 und 20, so die Credit Suisse, und noch mehr, wenn eine Vertriebsvereinbarung mit einem Partner besteht, der bereit ist, beim Verkauf der Policen mitzuwirken. Die Allianz kennt das Geschäft gut - sie ist nach Angaben des Datenunternehmens IBISWorld der drittgrößte Anbieter auf dem australischen Markt für allgemeine Versicherungen mit einem Umsatz von rund fünf Milliarden US-Dollar und einem Marktanteil von 7,8 Prozent. Nummer 1 auf dem Markt ist die Insurance Australia Group (21,7 Prozent), die Nummer 2 ist Suncorp (12,4 Prozent).
Der Allianz könnte hier tatsächlich ein guter Deal gelingen. Ungeachtet dessen bleibt der Versicherer aussichtsreich. Mehr dazu im nächsten AKTIONÄR.
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