Nach dem Zukauf in Polen für rund 2,5 Milliarden Euro soll der Münchner Versicherer vor einer weiteren, sehr wichtigen strategischen Entscheidung stehen. Marktbeobachtern zufolge erwägt die Allianz, ein Gegenangebot für den amerikanischen Schaden- und Unfallversicherer Hartford abzugeben. Den will der US-Versicherer Chubb für 19,5 Milliarden Euro übernehmen.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat das Angebot von Chubb für Hartford die Münchner auf den Plan gerufen, die Machbarkeit eines Gegengebots zu prüfen. Im Gespräch mit potenziellen Beratern würden die Möglichkeiten sondiert, hieß es.
Dem Bericht nach halten die Münchener Hartford für eines der verbliebenen Ziele im Schaden-/Unfall-Geschäft mit kritischer Größe in den USA. Einem Übernahmekrieg mit Chubb wolle die Allianz jedoch aus dem Weg gehen, da es an Synergien mangele.
Die Überlegungen befinden sich in frühem Stadium. Den Insidern zufolge werde sich die Allianz aber wahrscheinlich gegen einen Deal entscheiden. In den letzten Quartalen hat es Europas größter Versicherer vorgezogen, kleinere Deals einzufädeln (wie zuletzt in Polen) und große Transaktionen zu meiden.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR ist die Allianz bislang gut damit gefahren, sich punktuell zu verstärken. Ein Gegenangebot zu Chubb hieße, dass man wahrscheinlich sehr tief in die Tasche greifen müsste und sich der Zukauf vielleicht als zu großes Risiko herausstellen könnte. Vorerst bleibt die Aktie aber auf der Empfehlungsliste.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.