Der Münchner Versicherer befindet sich nach eigenen Angaben auf Kurs zu den Planvorgaben. Zwar ist der Nettogewinn wegen Abschreibungen auf Kapitalanlagen und anderen Belastungen im Vorjahresvergleich geschrumpft, doch das operative Ergebnis übertraf die Markterwartungen. Die Structured-Alpha-Affäre zieht auch noch ihre Kreise.
Unter dem Strich verdiente die Allianz einen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro und damit 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Freitag in München mitteilte. Der operative Gewinn legte hingegen um fünf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu und lag rund 200 Millionen über den Konsensschätzungen. Vorstandschef Oliver Bäte rechnet deshalb weiterhin mit einem operativen Gewinn zwischen 12,4 und 14,4 Milliarden Euro, nach 13,4 Milliarden Euro im Jahr 2021.
Im zweiten Quartal steigerte die Allianz ihren Umsatz um acht Prozent auf 37,1 Milliarden Euro. Positiv entwickelte sich das Schaden- und Unfallgeschäft – auch dank geringerer Katastrophenschäden –, wo der operative Gewinn um 21 Prozent auf 1,645 Milliarden Euro stieg. Im Bereich der Lebens- und Krankenversicherung verdiente der Versicherer rund 13 Prozent weniger (1,124 Milliarden Euro)
Im Asset-Management mit Pimco und Allianz Global Investors ging der operative Gewinn um knapp sieben Prozent zurück. Im Zuge der Marktturbulenzen und der steigenden Marktzinsen zogen Anleger 33,8 Milliarden Euro aus den Fonds ab, wobei auch die Structured-Alpha-Affäre eine Rolle gespielt haben dürfte.
Die Ergebnisse der Allianz sind solide, dürften aber jetzt nicht für Begeisterungsstürme sorgen. In den nächsten Monaten kommt es einmal darauf an, wie sich die Hurrikan-Saison in den USA entwickelt. Zum anderen gilt es, das Fondsgeschäft zu stabilisieren. Auf lange Sicht machen Anleger mit einer Allianz-Aktie nichts verkehrt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz