Der Münchner Versicherer hat am Donnerstag sehr solide Quartalszahlen vorgelegt und ist damit voll auf Kurs, sein Jahresziel zu erreichen. Die Anleger haben die Ergebnisse jedenfalls gut aufgenommen und die Allianz-Aktie auf ein neues Jahreshoch befördert. Die Kursziele der Analysten liegen in einer weiten Spanne.
Obwohl die Allianz nach sechs Monaten 7,51 Milliarden operativ verdient hat, bleibt das Management vorsichtig, was die Jahresziele betrifft. Aber: "Wenn Sie mich fragen, ist es schwer vorstellbar, dass der operative Gewinn nicht die obere Hälfte der Zielspanne erreicht", sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Statt 13,2 bis 15,2 Milliarden Euro, wie offiziell angepeilt, wären dann mindestens 14,2 Milliarden Euro zu erwarten. Sie seien eben vorsichtig, erklärte der Manager die Zurückhaltung.
Eher zurückhaltend sind auch die Analysten. Während die Deutsche Bank Research die Aktie weiter auf "Buy" mit einem Kursziel von 260 Euro belässt, stuft die britische Investmentbank Barclays die Allianz weiter mit "Equal Weight" und Kursziel 225 Euro ein. Analyst Philip Kett attestierte den Zahlen des Versicherers eine eher schwache Qualität, blieb aber bei einem Kursziel von 245 Euro.
Die DZ Bank hob den fairen Wert für den Versicherer von 250 auf 255 Euro an und bestätigte ihre Kaufempfehlung. Die Schweizer Großbank UBS empfiehlt die Aktie ebenfalls zum Kauf, allerdings nur mit einem Kursziel von 241 Euro. Operatives Ergebnis und Solvabilität des Versicherers seien stark ausgefallen, sagte Analyst Will Hardcastle. Auf 240 Euro lautet das Kursziel der US-Bank JPMorgan, die den Versicherer als "Neutral" einstuft.
Allianz-Bulle Michael Huttner von der Privatbank Berenberg hat sein Kursziel von 309 Euro bestätigt. Das Management des Versicherers habe vor Zuversicht gestrotzt, so der Analyst. Dies stütze seine Erwartung, dass die Allianz bei der Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal im November die Jahresziele anheben und einen zusätzlichen Aktienrückkauf von bis zu 1,5 Milliarden Euro ankündigen wird.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR waren die Zahlen sehr gut, die Solvency-II-Quote ist sogar noch einmal gestiegen. Dies lässt Raum für Aktienrückkäufe und anhaltend üppige Dividenden. Die Aktie sollte daher in zwölf Monaten eher bei 300 Euro stehen anstatt bei 225 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.