Die Allianz hat im Auftaktquartal mehr verdient als erwartet, wobei sie vor allem von einem starken US-Geschäft in der Lebens- und Krankenversicherung profitierte. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte Europas größter Versicherer. Aus Sicht des AKTIONÄR kann es am Jahresende eine Überraschung geben.
Der operative Gewinn stieg im Zeitraum von Januar bis März um 24 Prozent auf 3,73 von 3,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens 3,6 Milliarden Euro erwartet. Das Geschäftsvolumen erhöhte sich - getrieben vom preis- und volumenbedingten Wachstum der Schaden- und Unfallversicherung - um 3,9 Prozent auf 46,0 Milliarden Euro.
In der Schaden-Unfall-Versicherung kletterte der operative Gewinn um 23 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich um 1,9 Prozentpunkte auf 91,9 Prozent. Analysten hatten mit 93 Prozent gerechnet.
Der Konzern verwies unter anderem auf geringe Schäden aus Naturkatastrophen, die mit 117 Millionen Euro zu Buche schlugen. Die Belastung war fast komplett auf das Erdbeben in der Türkei und in Syrien zurückzuführen
Im Asset-Management, zu dem Allianz Global Investors (AGI) und Pimco gehören, sackte der operative Gewinn dagegen um 13,2 Prozent auf 723 Millionen Euro ab. Die Allianz erzielte geringere Erträge aus dem verwalteten Vermögen. Immerhin konnte das Asset Management nach Mittelabflüssen im Vorquartal wieder Nettomittelzuflüsse von 14,9 Milliarden Euro verbuchen.
Der Nettogewinn des Allianz-Konzerns stieg auf 2,03 Milliarden Euro von 474 Millionen im Vorjahr. In der Vergleichsperiode hatten hohe Rückstellungen für Entschädigungen von Anlegern der Structured-Alpha-Fonds der Allianz das Ergebnis geschmälert. Im laufenden Jahr will die Allianz weiterhin einen operativen Gewinn von 14,2 Milliarden Euro plus/minus eine Milliarde erreichen. Der Analystenkonsens stand zuletzt bei 14,3 Milliarden Euro.
Die Zahlen der Münchner lassen eigentlich keine Wünsche offen. Die Jahresprognose erscheint wie gewohnt konservativ, lässt aber Spielraum nach oben. Sollte die Aktie einmal kräftiger durchatmen, wäre das für Neueinsteiger die Gelegenheit zuzuschlagen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.