Die Probleme der Allianz in den USA belasten die Aktie des Versicherers am Freitag kaum mehr. Zur Mittagszeit notiert die Aktie im schwachen DAX kaum verändert. Neben einem Wechsel im Vorstand gibt es Neuigkeiten von Analystenseite. Ein alter Bekannter stuft die Aktie hoch.
In der Vermögensverwaltung hat der Konzern in den USA mit teuren rechtlichen Problemen zu kämpfen. US-Investoren machen die Allianz-Vermögensverwaltung AGI für Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Dollar zu Beginn der Corona-Krise 2020 verantwortlich. Dabei geht es um die Frage, ob die AGI-Fondsmanager gegen Recht und Gesetz und die eigenen Richtlinien verstießen. In den USA hat sich unter anderem das Justizministerium eingeschaltet und in Deutschland die Finanzaufsicht Bafin.
In den Vorjahren hatte die für den Bereich zuständige Managerin Jacqueline Hunt die zweite und wesentlich größere Allianz-Vermögensverwaltungsgesellschaft Pimco wieder auf Kurs gebracht. Jetzt wird sie für die Structured-Alpha-Affäre verantwortlich gemacht und abgelöst. An diesem Freitag rückt bereits ihr Nachfolger Andreas Wimmer in die Spitze der Allianz auf, wie das Unternehmen am Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung bekanntgab. Am Markt wurde der Schritt nicht als Überraschung gewertet, wenngleich er für die Stimmung auch nicht hilfreich sei.
Hilfreich war am Freitag eher eine Kaufempfehlung der Berenberg Bank. Mit einem weiter gültigen Kursziel von 254 Euro sieht Analyst Michael Huttner für die Titel noch deutlich Luft nach oben. Er glaubt, dass die Münchner auf ihrem Investorentag Anfang Dezember den Anlegern ein höheres operatives Ergebniswachstum in Aussicht stellen als bisher.
Auf lange Sicht bleibt die Allianz ein gutes Investment. Die Unsicherheit bezüglich den Klagen in den USA dürfte aber noch den Kurs belasten. Nachdem die Aktie unter den Stopp des AKTIONÄR gefallen ist, sollten Anleger noch mit einem Einstieg abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.